Er fiel tief, schaffte es zurück. Wenn er die Landtagswahl in NRW gewinnt, kann der CDU-Mann Hendrik Wüst so ziemlich alles werden.
An dem Tag, als Olaf Scholz zum neunten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wird, an diesem für Christdemokraten so tieftraurigen Dezembertag, lehnt sich abends ein Mann in seinem Stuhl zurück, zerbröselt eine Brezel und macht so gar nicht den Eindruck, als wolle er Trübsal verbreiten.
Er hat auch wenig Grund dazu.
Wie fühlt sich das an, nun der mächtigste Regierungspolitiker der CDU zu sein?
"Dahingehend habe ich noch keine Gefühle entwickelt", sagt Hendrik Wüst, 46, zu dem Zeitpunkt seit sechs Wochen Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.