Der Linken-Politiker Willi van Ooyen hat den übrigen Parteien "Schießwütigkeit" vorgeworfen und dadurch einen Eklat im hessischen Landtag ausgelöst. Wer Kriege in aller Welt unterstütze, verhalte sich wie ein "Schreibtischtäter", sagte der Fraktionschef der Linkspartei in einer Landtagsdebatte in Wiesbaden.
Der Ältestenrat verurteilte die Äußerungen einstimmig und forderte eine Entschuldigung. Dieser Forderung kam van Ooyen nach. Der Linken-Politiker hatte bereits im hessischen Landtagswahlkampf mit ähnlichen Äußerungen für Aufsehen gesorgt. Damals hatte van Ooyen Ministerpräsident Roland Koch (CDU) als "schießwütigen Gewalttäter" bezeichnet. Koch hatte im Wahlkampf unter anderem einen "Warnschuss-Arrest" für jugendliche Gewalttäter gefordert.
Die hessische CDU bezeichnete die Entschuldigung van Ooyens als nicht glaubwürdig. Die Beleidigungen seien kein einmaliger Ausrutscher, sondern hätten System. Der Linken-Fraktionschef entlarve beständig seine verfassungsfeindliche, linksextremistische Gesinnung, erklärte CDU-Fraktionschef Christean Wagner. SPD und Grüne müssten diesem "Wolf im Schafspelz" die Rote Karte zeigen.
Die hessische FDP erklärte, van Ooyens Äußerungen zeigten, dass dieser ein gebrochenes Verhältnis zum Rechtsstaat habe. "Die Linken haben sich wieder einmal völlig ins Abseits gestellt", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Florian Rentsch.