Innenministerium Rechte Kriminalität steigt an

12.553 rechtsextreme Straftaten registrierte das Innenministerium 2004 -deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Immer häufiger haben die Delikte ein altbekanntes Motiv: Antisemitismus.

Die Zahl der rechtsextremen Straftaten stieg 2004 um 8,4 Prozent, teilte das Bundesinnenministerium am Montag in Berlin mit. Den größten Zuwachs hatten dabei die "antisemitischen Vorfällen": plus 9,8 Prozent. Auch die Gewalttätigkeit unter Neonazis nimmt zu.

Drastisch zurückgegangen sind dagegen die politisch motivierten Straftaten von Ausländern in Deutschland (minus 65,4 Prozent). Grund dafür ist unter anderem die Zerschlagung des fundamentalistischen muslimischen "Kalifatsstaats". Dessen Führer, der selbst ernannte "Kalif von Köln" Metin Kaplan, ist inzwischen ausgewiesen.

Schilys Statistik

Alle Daten über politisch motivierte Straftaten in Deutschland: www.bundesinnenministerium.de

Da die Kriminalitätsstatistik durch diese Erfolge unter dem Strich positiver ausfällt als in den vergangenen vier Jahren, rühmte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) in Berlin die "solide Arbeit unserer Sicherheitsbehörden." 50 Prozent der politisch motivierten Straftaten können Polizei und Ermittler aufklären.

DPA
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