Integration Grüne fordern muslimischen Feiertag

Die Grünen haben sich für einen islamischen Feiertag in Deutschland ausgesprochen. Dafür soll ein christlicher Feiertag abgeschafft werden.

Der Grünen-Politiker Christian Ströbele hat sich für einen Feiertag für die in Deutschland lebenden Muslime eingesetzt und im Gegenzug die Abschaffung eines christlichen Feiertags ins Gespräch gebracht. "Ich befürworte einen gesetzlichen Feiertag etwa zum Ende des Fastenmonats Ramadan", sagte der stellvertretende Grünen-Fraktionschef der Zeitung "Die Welt". Dafür könne einer der vielen christlichen Feiertage gestrichen werden. Ein islamischer Feiertag bedeute eine gesellschaftliche Aufwertung für die mehr als drei Millionen Islamgläubigen in Deutschland. "solche Zeichen sind angesichts der Anschläge von Holland nötig", sagte Ströbele.

Sein Parteifreund und Bundesumweltminister Jürgen Trittin sagte der Zeitung, er sei offen für einen islamischen Feiertag in Deutschland. "Aber darauf müssten sich erst einmal Muslime und die muslimische Gesellschaft verständigen." Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz lehnte die Überlegungen ab. "Das ist zwar gut gemeint, passt aber nicht in die gegenwärtige wirtschaftliche Lage", sagte er der "Welt".

Bayerns Innenminister Günter Beckstein (CSU) stellte sich ebenfalls gegen Stöbeles Idee: "Der Vorschlag zeigt, dass die Grünen ganz offensichtlich an ihrer blauäugigen Multi-Kulti-Politik festhalten wollen."

Vor zwei Wochen hatte in den Niederlanden ein radikaler Moslem den Islam-kritischen Filmregisseur Theo van Gogh auf brutale Weise getötet. Seitdem gab es dort eine Serie von Anschlägen auf Moscheen und Kirchen. Die Taten haben in dem Land eine Debatte über die Politik gegenüber Ausländern ausgelöst. Politiker von CSU und SPD hatten davor gewarnt, in Deutschland könne es ebenso wie in den Niederlanden zu Gewalt zwischen moslemischen Einwanderern und Einheimischen kommen.

Reuters
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