Als Johannes Kahrs seine Altbauwohnung am Hamburger Steindamm verlässt, heften sich unauffällig ein Mann und eine Frau an seine Fersen. Es ist 12.55 Uhr am Mittwoch, dem 19. Juni 2024. Kahrs trägt eine Tasche, in der anderen Hand hält er sein Mobiltelefon, ein iPhone 15 Pro. Die Verfolger sind Beamte des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen.
Vor dem Spielcasino am Hotel Graf Moltke treten die Kriminalbeamten an den früheren SPD-Bundestagsabgeordneten heran. Sie gehören zu der Ermittlungskommission "Alster", einer Sondereinheit des LKA, die sich auf den Cum-Ex-Steuerbetrugsfall rund um die Hamburger Privatbank M. M. Warburg konzentriert. Die Beamten zeigen Kahrs ihre Dienstausweise, einen Durchsuchungsbeschluss – und verlangen die Herausgabe seines Handys.