Nach der Ankündigung von Zusatzbeiträgen droht den betroffenen gesetzlichen Krankenkassen eine Austrittswelle. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sind bei der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) bereits 5300 Mitglieder ausgetreten, bei der Betriebskrankenkasse Deutsche BKK hätten rund 1000 Versicherte gekündigt. Die DAK wollte die Zahlen allerdings nicht bestätigen. "Es gibt keine große Kündigungswelle", sagte ein Unternehmenssprecher in Berlin.
"Wechselwut wird sich deutlich steigern"
Gesundheitsökonom Jürgen Wasem sagte der Zeitung: "Die Wechselwut wird sich deutlich steigern." Nach der Ankündigung zweier Kassen, Zusatzbeiträge von bis zu 37,50 Euro im Monat zu verlangen, forderte der Sozialverband VdK in der "Frankfurter Rundschau" ein Eingreifen der Bundesregierung.
Gespräche zwischen Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) und Kassenvertretern sind für kommende Woche geplant. In einem Brief an die Koalitionsabgeordneten schrieb Rösler: "Ich gehe zudem davon aus, dass in einer schwierigen finanziellen Situation auch Rücklagen eingesetzt werden, um eine steigende Belastung der Versicherten zu vermeiden."
Der Minister rät: "Der Wechsel lohnt sich"
Die Versicherten rief Rösler zum Kassenwechsel auf. "Jetzt schon haben genügend Krankenkassen angekündigt, in diesem Jahr keinen Zusatzbeitrag zu nehmen. Also lohnt sich ein solcher Wechsel in jedem Fall", sagte er in Berlin.
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