PK zur Lkw-Attacke Polizei und Staatsanwaltschaft liefern Fragen statt Antworten

Berlin ist Ziel eines Terroranschlags geworden. Ein Verdächtiger ist gefasst, streitet die Tat jedoch ab. Auf Pressekonferenzen informierten Polizei und Politik über die aktuellen Ermittlungsergebnisse. Der stern berichtete live.

Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin ist der schreckliche Höhepunkt einer ganzen Reihe von Attacken und Gewalttaten, die das Jahr 2016 auch in Deutschland prägten. Wie konnte es dazu kommen? Wer ist der Täter? Welche Motive hatte er? Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Innensenator Andreas Geisel, die Staatsanwaltschaft und die Polizei versuchten die Fragen auf einer Pressekonferenz zu beantworten. Doch es blieben mehr Fragen offen, als beantwortet wurden. Denn die Ermittler haben inzwischen Zweifel an der Schuld des Verdächtigen, der festgenommen worden ist. "Es ist nach meinem Stand unsicher, ob es wirklich der Fahrer war", sagte der Berliner Generalstaatsanwalt Ralf Rother.

Auch die nachfolgende Pressekonferenz der Generalanwaltschaft und des Bundeskriminalamts brachte nur wenig Licht ins Dunkel. Man müsse sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass der Festgenommene möglicherweise nicht der Täter ist, so Generalbundesanwalt Peter Frank. Die Frage, ob die Tat von einem Einzeltäter durchgeführt wurde oder er Unterstützer hatte, konnte ebenfalls noch nicht beantwortet werden. Selbst die Personalien des Festgenommenen konnten bislang offenbar nicht zweifelsfrei ermittelt werden. Denn die Angaben, die er bei seiner Einreise nach Deutschland gemacht hat, könnten falsch sein.