Der Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz, hat Donald Trump scharf kritisiert und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu klaren Worten gegen den US-Präsidenten aufgefordert. Trump spiele "mit der Sicherheit der westlichen Welt", seine Politik sei "hochgradig demokratiegefährdend", sagte Schulz dem "Spiegel". "Was die US-Regierung gerade beginnt, ist ein Kulturkampf."
Das Einreiseverbot gegen Bürger aus sieben vorwiegend muslimische Staaten bezeichnete der frühere EU-Parlamentspräsident als "unerträglich". Leider habe das einst tolerante Einwanderungsland USA nun einen Präsidenten, "der im kleinsten Karo Politik macht".
Kritik an Seehofers Trump-Lob
Schulz verlangte von Merkel eine deutliche Distanzierung gegenüber Washington. Die Kanzlerin dürfe nicht schweigen "zu Handlungen, die wir nicht akzeptieren können", sagte der Herausforderer der CDU-Chefin bei der Bundestagswahl am 24. September. "Wenn Trump mit der Abrissbirne durch unsere Werte-Ordnung läuft, muss man klar sagen: Das ist nicht unsere Politik."
Schulz kritisierte zudem CSU-Chef Horst Seehofer, der Trump dafür gelobt hatte, dass er seine Wahlversprechen umgehend umsetze. "Wenn wir, wie Horst Seehofer, nicht mehr die Handlungen von Menschen in der Sache bewerten, sondern nur noch die Form, dann gehen wir gefährlichen Zeiten entgegen."
