Die Polizei in Dresden hat einen Verdächtigen nach der Attacke auf SPD-Europapolitiker Matthias Ecke identifiziert. Ein 17-Jähriger habe sich in der Nacht auf einer Wache gestellt und die Tat zugegeben, teilten die Ermittler am Sonntagmittag mit. Anschließend sei der Jugendliche wieder auf freien Fuß gelassen worden, da keine Fluchtgefahr bestehe, sagte eine Sprecherin des sächsischen Landeskriminalamtes laut Nachrichtenagentur DPA. Der Verdächtige sei bislang nicht polizeibekannt. Zu seiner Identität machte die Behörde keine weiteren Angaben.
Matthias Ecke in Dresden niedergeschlagen
Der 41-jährige EU-Parlamentsabgeordnete Ecke war am Freitagabend im Dresdner Stadtteil Striesen beim Aufhängen von Wahlplakaten zusammengeschlagen worden und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Insgesamt sollen vier Menschen an der Attacke beteiligt gewesen sein. Die Gruppe ist möglicherweise auch für einen gewaltsamen Angriff auf einen Wahlhelfer der Grünen am selben Abend verantwortlich. Die Ermittlungen beim LKA laufen weiter.
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) erklärte: "Wir werden die Ermittlungen akribisch fortführen und den Druck weiter hochhalten." Auch den anderen Tätern könne er "nur nahelegen, sich bei der Polizei zu melden." Einen solchen "brutalen Angriff auf Wahlhelfer und Politiker, aber auch auf die Grundlagen unserer Demokratie und der Durchführung freier Wahlen werden wir nicht dulden", betonte Schuster.
Im vergangenen Jahr haben deutsche Sicherheitsbehörden insgesamt 2790 Angriffe auf Politiker der im Bundestag vertretenen Parteien registriert. Am häufigsten betroffen waren Vertreter der Grünen, gefolgt von jenen der AfD.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung aktualisiert.
Quellen: Landeskriminalamt Sachsen, Nachrichtenagenturen DPA und AFP