Mexiko und Deutschland wollen eine engere Kooperation zur Lieferung von Flüssiggas in die Bundesrepublik ausloten. Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador habe ihm eine intensivere Zusammenarbeit angeboten, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstag nach Gesprächen in Mexiko-Stadt.
Mexiko habe zweifelsfrei Ressourcen und auch Erfahrungen im Gasexport, insbesondere Richtung USA, fügte Steineier hinzu. Nun sollten Experten ausloten, was davon realistischerweise nach Europa zu bringen sei und ob man vielleicht Einrichtungen in den USA nutzen könne.
So rasch wird Mexiko aber kein Gas nach Deutschland liefern
Die Gespräche sind somit noch in einem sehr frühen Stadium. Gas-Lieferungen aus Mexiko können also nicht die in Deutschland drohende Energieknappheit im kommenden Winter kompensieren.
Angesichts des russischen Lieferstopps versucht Deutschland derzeit, auch mit anderen möglichen Gaslieferanten zu kooperieren. Vorstöße dazu hatte es beispielsweise auch in Richtung Katar und Kanada gegeben.
Aktuell erhält Deutschland Erdgas über Pipelines aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Die deutschen Gasspeicher, die als Puffer für die kalten Wintermonate dienen, sind mittlerweile zu 90 Prozent gefüllt, wie Anfang dieser Woche bekannt wurde.
Die Bundesregierung will erreichen, dass die Speicher zu Beginn der Heizperiode möglichst voll sind. Deutschland soll so besser mit dem Totalausfall russischer Lieferungen zurechtkommen.
Flüssiggas ist meist zwar teurer als Gas, das durch Pipelines transportiert wird. Es kann aber in Tankschiffen flexibel zu Vergasungsanlagen transportiert werden.
Zum Jahreswechsel sollen unter anderem an der Nordseeküste Terminals zur Anlandung von verflüssigtem Erdgas (LNG) in Betrieb gehen. Auch in Lubmin an der Ostsee laufen Arbeiten für den Bau eines LNG-Terminals, das Anfang Dezember in Betrieb gehen soll.

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