Begleitet von Protesten tausender Studenten haben die Kultusminister am Donnerstagabend in Bonn eine radikale Reform des umstrittenen Bachelor-Studiums beschlossen. Stofffülle und Prüfungen sollen begrenzt, die Studienzeiten flexibler gestaltet und ein Hochschulwechsel erheblich erleichtert werden.
Für die Zulassung zum weiterführenden Masterstudium können die Hochschulen hingegen "zur Qualitätssicherung oder aus Kapazitätsgründen" weiterhin eigene Zulassungskriterien bestimmen. Der Fortfall dieser zusätzlichen Hürden ist eine Kernforderung der studentischen Proteste.
Kultusminister und Hochschulrektoren riefen in einer gemeinsamen Erklärung die Studenten auf, ihre Vorlesungsboykotts und Proteste einzustellen. Es sei jetzt an der Zeit, "wieder zu einem geregelten Studienbetrieb überzugehen".
Ziel der einschneidenden Korrekturen sei die Sicherstellung von Qualität und "Studierbarkeit" der neuen Studiengänge, heißt es in der Erklärung, die von den Präsidenten der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Henry Tesch (CDU) und Margret Wintermantel vor dem Beschluss der Ministerrunde ausgehandelt worden war. Die Arbeitsbelastung der Studenten in den Bachelor- Studiengängen soll überprüft und ein "realistisches und vertretbares Maß gewährleistet" werden.