Gaslieferungen eingestellt Habeck rechnet mit endgültigem Aus von Nord Stream 1

Energiekrise: Habeck zur AKW-Reserve: Vertretbar wie notwendig
Sehen Sie im Video: Bundeswirtschaftsminister Habeck zur AKW-Reserve – vertretbar wie notwendig.




STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Robert Habeck (Die Grünen), Bundeswirtschaftsminister: "Deswegen ist die für mich richtige Konsequenz aus dem Gesagten und aus dem Stresstest, dass wir uns diese Option erhalten, nach dem Ende der regulären Laufzeit der Atomkraftwerke die beiden süddeutschen Atomkraftwerke in eine Reserve überführen, sodass sie wieder genutzt werden können oder weiter genutzt werden können, wenn die Situation es gebietet und wir uns dieser Option nicht entledigen. Das ist eine Entscheidung der Abwägung, denn ich sagte es schon, es ist eine Hochrisikotechnologie, die den Leistungsbetrieb Ende des Jahres beenden sollte. Aber das ist eine sowohl vertretbare wie notwendige Entscheidung, meine ich. Und so werde ich es der Regierung bzw. den Koalitionsfraktionen vorschlagen. ://: Nein, sie verbrauchen kein Brennmaterial, das bleibt..., das Abbrennen wird ausgesetzt. Aber sie bleiben natürlich einsatzbereit, so ist es gemeint. Also es wird nicht der Schlüssel abgezogen, alle gehen nach Hause, und wir warten mal, was passiert, sondern dass..., wie ausgeführt, für diese Zeit, für den Winter, bleibt das Personal und alle Sicherheitsvorkehrungen da und erhalten, sodass sie wieder hochgefahren werden können. ://: Nicht die eine Entscheidung löst unser Problem, sondern es ist ein Set von verschiedenen Maßnahmen. In diesem Set kann die Nutzung der beiden süddeutschen Atomkraftwerke eine Rolle haben, vielleicht einen Unterschied machen. Deswegen wäre es falsch, sich dieser Option zu entledigen. Ob diese Szenarien eintreten, muss genau beobachtet und gemonitort werden. Und dann haben wir in der Abwägung der verschiedenen Risiken, die wir zu treffen haben, die Möglichkeit, die richtigen konkreten Entscheidungen dann in der Situation zu treffen."
Russland hat die Gaslieferung via Nord Stream 1 eingestellt. Wirtschaftsminister Habeck rechnet nicht damit, dass durch die Pipeline noch einmal Gas nach Deutschland fließt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellt sich darauf ein, dass Russland über die Pipeline Nord Stream 1 kein Gas mehr nach Europa liefern wird. "Es kommt noch ein bißchen Gas über die Ukraine-Pipeline, aber dass Nord Stream 1 wieder aufgemacht wird, gehört nicht zu den Szenarien, von denen ich ausgehe", sagte der Grünen-Politiker am Montagabend im ZDF-"heute journal".

Der russische Staatskonzern Gazprom hatte am Samstag nach einer planmäßigen Wartung der Turbine die Gaslieferungen nach Europa nicht wieder aufgenommen. Das Unternehmen begründete dies mit angeblich austretendem Öl aus der Maschine. Im Westen wurden Zweifel an dieser Version geäußert und ein politischer Hintergrund für den Lieferstopp vermutet.

Kein Gas mehr via Nord Stream 1 "wegen Ölleck"

Ein Sprecher von Siemens Energy sagte am Montag, bis auf Weiteres gelte die Einschätzung, dass der mitgeteilte Befund keinen Grund für eine Einstellung des Betriebs darstelle. "Solche Leckagen beinträchtigen im Normalfall den Betrieb einer Turbine nicht und können vor Ort abgedichtet werden", so der Sprecher. Auch in der Vergangenheit sei es wegen solcher Öllecks nicht zu einem Stillstand gekommen.

DPA
tkr