Clausnitz in Sachsen: Eine grölende Menge versperrt einem Flüchtlingsbus den Weg. Die Bilder, aber auch das rabiate Vorgehen der Polizei, sorgen für Entsetzen. stern-Reporter waren vor Ort und sprechen mit den verängstigten Heimbewohnern.
Brauner Mob und Polizeigewalt Clausnitz aus der Sicht der Flüchtlinge im Bus

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Clausnitz in Sachsen: Eine grölende Menschenmenge versperrt einem Bus mit Flüchtlingen den Weg. Die verstörenden Bilder sorgen deutschlandweit für Entsetzen – und verhelfen dem Dorf im Osterzgebirge zu trauriger Berühmtheit. Doch auch die Polizei steht in der Kritik. Rabiat gehen sächsische Beamte gegen Asylsuchende vor - "verbringen" - wie es im Polizeijargon heißt – die verängstigten Menschen unter Zwang in die Flüchtlingsunterkunft. Besonders eindrücklich: Der 15-Jährige Luai Khatun wird von einem Polizisten im Schwitzkasten aus dem Bus gezerrt.
stern-Reporter machen sich vor Ort ein Bild von den Geschehnissen, treffen den jungen Luai und andere Heimbewohner. Lassen sich die Erlebnisse schildern. Diese Aufnahmen entstehen kurz nach der Bus-Blockade. Sichtlich verstört kauern Heimbewohner auf dem Fußboden. Das Schluchzen einer Frau erfüllt den Raum. Es ist Forat aus Syrien. Die 43-Jährige floh mit ihren beiden Schwestern vor dem Krieg. Einer ihrer Brüder wurde vor vier Jahren von Assads Truppen gefangen genommen. "Am liebsten wären wir wieder in unserer Heimat – nur nicht hier“, sagt ihre Schwester Rana. Oder wenigstens in Wilhelmshaven, wo ein anderer Teil ihrer Familie untergebracht sei.
Auch Luai filmt die pöbelnde Menschenmenge aus dem Inneren des Busses – kurz bevor anmaßende "Wir sind das Volk“-Rufe durch die Nacht schallen und der Bus gewaltsam geräumt wird. Der Junge lebt mit seinem 14-jährigen Bruder und dem Vater in der Unterkunft. Vor drei Monaten seien sie aus Tripolis im Libanon geflohen. Dem stern berichtet Luai, er habe sich hilflos gefühlte. Die rund 100 rechten Hetzer hätten ihm Angst gemacht. Vor allem aber die Polizisten. Der Leiter des Clausnitzer Flüchtlingsheim - Thomas Hetze, - wurde mittlerweile von seinem Posten entbunden. Er ist Mitglied der AfD. Seine Position verlor er angeblich "zum Schutz seiner Person“.
stern-Reporter machen sich vor Ort ein Bild von den Geschehnissen, treffen den jungen Luai und andere Heimbewohner. Lassen sich die Erlebnisse schildern. Diese Aufnahmen entstehen kurz nach der Bus-Blockade. Sichtlich verstört kauern Heimbewohner auf dem Fußboden. Das Schluchzen einer Frau erfüllt den Raum. Es ist Forat aus Syrien. Die 43-Jährige floh mit ihren beiden Schwestern vor dem Krieg. Einer ihrer Brüder wurde vor vier Jahren von Assads Truppen gefangen genommen. "Am liebsten wären wir wieder in unserer Heimat – nur nicht hier“, sagt ihre Schwester Rana. Oder wenigstens in Wilhelmshaven, wo ein anderer Teil ihrer Familie untergebracht sei.
Auch Luai filmt die pöbelnde Menschenmenge aus dem Inneren des Busses – kurz bevor anmaßende "Wir sind das Volk“-Rufe durch die Nacht schallen und der Bus gewaltsam geräumt wird. Der Junge lebt mit seinem 14-jährigen Bruder und dem Vater in der Unterkunft. Vor drei Monaten seien sie aus Tripolis im Libanon geflohen. Dem stern berichtet Luai, er habe sich hilflos gefühlte. Die rund 100 rechten Hetzer hätten ihm Angst gemacht. Vor allem aber die Polizisten. Der Leiter des Clausnitzer Flüchtlingsheim - Thomas Hetze, - wurde mittlerweile von seinem Posten entbunden. Er ist Mitglied der AfD. Seine Position verlor er angeblich "zum Schutz seiner Person“.