Nach dem Weggang von Sahra Wagenknecht schien die Linke erledigt. Plötzlich aber wirkt die Partei wieder jung und rauflustig. Bahnt sich da eine Überraschung an?
Wer Sahra Wagenknecht begegnet, kann selten ahnen, was sie denkt oder fühlt. Egal, ob sie lächelt, die Stirn runzelt oder unbewegt erscheint: Sie bleibt undurchdringlich. Ein menschliches Rätsel.
Doch an diesem Mittag, in ihrem Bundestagsbüro, kann Wagenknecht ihre Stimmungslage nicht verbergen. Die 55-Jährige, deren Parteigründung schon wie eine große Erfolgsgeschichte schien, wirkt nervös, angespannt, ja: angefressen.