Schul-Tests ins Internet Berlins Bildungssenator Zöllner will Leistungsdaten offenlegen

Geht es nach Jürgen Zöllner, sollen Berlins Schulen bald gläsern werden. Der Bildungssenator plant, die Leistungsdaten der Hauptstadtschulen im Internet zu veröffentlichen. Die Lehrergewerkschaft GEW und der Grundschulverband protestierten.

Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) will die Leistungsdaten der Hauptstadtschulen im Internet veröffentlichen. Zwar soll damit kein Ranking der Schulen untereinander möglich sein, sagte Zöllner am Mittwoch. Gefragt seien aber Aufschlüsse über schulische Ergebnisse der Schüler und ihre soziale Herkunft. Kritik kam von der Lehrergewerkschaft GEW.

Die Schulen sollen Inspektionsberichte der Schulaufsicht und ihr Abschneiden bei Vergleichsarbeiten ins Internet stellen. Die Leistungen der Schüler in Einzelfächern könnten dann mit dem Durchschnitt anderer Schulen mit ähnlicher Klientel verglichen werden. Dafür sollen die Schulen etwa nach Anzahl der betreuungsintensiven Schüler in Gruppen eingeteilt werden. Hierzu zählt Zöllner Schüler mit nicht-deutscher Herkunftssprache oder Kinder aus einkommensschwachen Familien.

Der Bildungssenator will auch mehr Anerkennung für Schüler und Lehrer. Besonders Grundschulen mit vielen Problemschülern sollen Geld bekommen, um etwa die besten Schüler mit Freikarten für ein Fußballspiel zu belohnen. Zöllner sprach von zusätzlichen Kosten für das gesamte "Qualitätspaket" von mehreren hunderttausend Euro, etwa auch für zusätzliche Fachlehrer.

Peter Sinram, Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), kritisierte den Vorschlag. Das Geld für Freikarten würde besser für Psychologen und Sozialarbeiter angelegt, sagte er. Kritik kam auch vom Grundschulverband, der "Datengläubigkeit" und mögliche Rankings fürchtet.

DPA
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