Jahrzehntelang galt die SPD als Arbeiterpartei. Kurz vor dem Parteitag in Hamburg zeigt eine Umfrage des stern, dass die Partei das Vertrauen ihrer ehemaligen Stammklientel verloren hat.
Die SPD steht vor einem Parteitag, auf dem wichtige Weichen gestellt werden sollen, auf dem sie den Wählern erklären will, warum es sich doch lohnt, SPD zu wählen statt etwa "Die Linke" Oskar Lafontaines. Es geht um das Arbeitslosengeld I, um die Privatisierung der Bahn, um Afghanistan. Aber es geht auch um die Frage: Schafft es die SPD, ihrer alten Klientel, den "kleinen Leuten", das Gefühl zu vermitteln, für sie da zu sein.
Wie dringend der Nachholbedarf der Genossen ist, zeigt jetzt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des stern und des Fernsehsenders RTL: In der Umfrage stellen die Deutschen den Genossen ein niederschmetterndes Zeugnis aus. Demnach ist ein Großteil der Bundesbürger der Ansicht, dass sich die SPD nicht mehr genügend um die kleinen Leute kümmert. Nach den Ursachen gefragt, weshalb die SPD seit Monaten im Umfragetief steckt, antworteten knapp drei Viertel (73 Prozent) der Befragten, die Partei habe das Vertrauen der Arbeiter verspielt. 66 Prozent meinen, die SPD sei zu sehr zerstritten, 64 Prozent sind der Ansicht, sie habe keine überzeugenden Führungspersönlichkeiten.
Mehrheit für Verbleib Münteferings im Amt
Dass sich die SPD in der Großen Koalition zu wenig durchsetzt, denken 62 Prozent. Dagegen erklärte nur jeder Zweite (51 Prozent), dass das Parteiprogramm nicht attraktiv genug sei. Bei der Frage waren Mehrfachnennungen möglich.
Dass Vizekanzler und Arbeitsminister Franz Müntefering nach seiner innerparteilichen Niederlage gegen Beck zurücktreten sollte, fordern nur wenige Bürger (19 Prozent). Die überwältigende Mehrheit von 75 Prozent will, dass er weiter im Amt bleibt.
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Dass sich die SPD in der Großen Koalition zu wenig durchsetzt, denken 62 Prozent. Dagegen erklärte nur jeder Zweite (51 Prozent), dass das Parteiprogramm nicht attraktiv genug sei. Bei der Frage waren Mehrfachnennungen möglich.
Dass Vizekanzler und Arbeitsminister Franz Müntefering nach seiner innerparteilichen Niederlage gegen Beck zurücktreten sollte, fordern nur wenige Bürger (19 Prozent). Die überwältigende Mehrheit von 75 Prozent will, dass er weiter im Amt bleibt.