Thüringen CDU wählt Althaus zum Spitzenkanditen

Die CDU in Thüringen hat für Dieter Althaus als Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl gestimmt. Schon vor der Abstimmung hatte der Ministerpräsident, der seit einem Skiunfall die Amtsgeschäfte nicht führt, in Abwesenheit für Begeisterung gesorgt.

Die thüringische CDU hat Ministerpräsident Dieter Althaus zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im August gewählt. Auf einem Parteitag in Waltershausen stimmten 94,6 Prozent der Delegierten für den 50-Jährigen. Althaus selbst war nicht anwesend. Er erholt sich von seinem schweren Skiunfall in einer Rehabilitationsklinik am Bodensee.

In einer auf dem Parteitag verlesenen Erklärung bekräftigte er seine Bereitschaft, weiterhin als Regierungschef Verantwortung zu tragen. Zudem kündigte er an, bald in die Staatskanzlei zurückzukehren. "Noch vor der Sommerpause werde ich meine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen können", erklärte der CDU-Politiker in einer Grußbotschaft, die die stellvertretende Ministerpräsidentin Birgit Diezel zum Auftakt des Parteitags verlas: "Ich bin bereit, dem Freistaat weiter zu dienen."

In der dreiseitigen schriftlichen Erklärung, die von den Delegierten mit langem Beifall bedacht wurde, betonte er, der schwere Skiunfall am Neujahrstag sei für ihn unfassbar. Er würde alles dafür geben, das tragische Unglück ungeschehen zu machen. "Die letzten Wochen waren die schwersten meines Lebens - physisch und psychisch." Der große Rückhalt in seiner Familie, in der Bevölkerung und der Partei habe ihn aber tief berührt und Mut gemacht. Der Zuspruch und die Unterstützung, aber auch die Genesungsfortschritte verpflichteten ihn "nun aber besonders, nicht aufzugeben".

CDU will absolute Mehrheit verteidigen

In der Erklärung schwor Althaus seine Partei auf die bevorstehenden Wahlen ein. Besondere Aufmerksamkeit gelte dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Diezel betonte den Anspruch ihrer Partei, bei der Landtagswahl am 30. August die absolute Mehrheit zu verteidigen. Zugleich warnte sie vor einem rot-roten Bündnis. Ein solches "Verhinderungsbündnis" würde Thüringen in eine gescheiterte Vergangenheit zurückführen. Zu Beginn der Vertreterversammlung gedachten die Delegierten mit einer Schweigeminute und stillem Gebet den Opfern des Amoklaufs von Winnenden.

AP
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