Hans-Martin Tillack Dschingis Khan und die FDP

Der als rechtslastig geltende Multimilliardär August von
Finck
hat der FDP kurz vor der Wahl erneut eine Großspende zukommen lassen –
über stattliche 300 000 Euro.

Am 5. August 2009 überwies die Düsseldorfer Substantia AG der
FDP die stolze Summe von 300 000 Euro. So steht es in einer Drucksache des
Bundestages vom 25.September. Wie wir im Juni im stern – gestützt auf
Recherchen im Handelsregister - berichtet hatten, gehört die weitgehend unbekannte
Düsseldorfer Aktiengesellschaft ihrerseits der Münchner Firma Vercura. Und die
ist im Besitz von Multimilliardär August von Finck.

Der Baron ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt, dabei gilt er als fünftreichster Mann im Lande. Finck hatte in der
Vergangenheit auch der CSU und dem Euro-Gegner Manfred Brunner mit
beträchtlichen Summen ausgeholfen. „Rechts von Gustl steht bloß noch der
Dschingis Khan“, spottete einmal ein Freund des heutigen FDP-Unterstützers.

Erst im April hatte die Substantia der FDP 250 000 Euro
zukommen lassen. Unter ihrem alten Namen VM Holding AG überwies das Unternehmen
bereits im Oktober 2008 ebenfalls eine viertel Million an die Partei von Guido
Westerwelle. Damals war die Firma schon zu 90 Prozent unter der Kontrolle des
Münchner Barons.

Merkwürdig ist, dass eine Reihe anderer Zeitungen seitdem ebenfalls
von den Spenden der Substantia an die FDP berichteten. Den Namen des
Multimiliardärs von Finck ließen „Bild“, „Handelsblatt“ und „Spiegel“ aber weg.

„Follow the money“ hieß die Maxime, die der FBI-Spitzenbeamte
Mark Felt seinerzeit dem Watergate-Enthüller Bob Woodward auf den Weg gab. Sie
ist bis heute ein gutes Motto für Journalisten - oder sollte es sein.