Die Debatte um die Kredit- und Medienaffäre von Bundespräsident Christian Wulff ist aus Sicht der Antikorruptions-Organisation Transparency International noch nicht vorbei. "Der Bundespräsident hat einem Millionenpublikum versprochen, dass er für vollständige Aufklärung und Transparenz sorgen wolle", sagte die Vorsitzende Edda Müller am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin".
Dieses Versprechen habe Wulff nicht eingehalten - er spekuliere auf das Vergessen der Öffentlichkeit, kritisierte Müller. "Tatkräftige und glaubwürdige Aufklärung ist gefragt und nicht das Aussitzen." Sie erneuerte ihre Forderung an den niedersächsischen Staatsgerichtshof, einen möglichen Verstoß von Wulff gegen das Ministergesetz des Landes zu prüfen.
Müller hatte zuvor ihre Teilnahme am traditionellen Neujahrsempfang des Bundespräsidenten abgesagt. Neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Kabinett erwartete Wulff am Donnerstag weitere Repräsentanten des öffentlichen Lebens im Berliner Schloss Bellevue.