Der CSU-Bundestagsabgeordnete Josef Göppel sagte der "Bild"-Zeitung, er empfehle Merkel sehr, zwei Duelle zu absolvieren. Merkel brauche sich mit ihren Argumenten nicht zu verstecken. Der CDU-Bundestagabgeordnete Siegfried Helias sagte derselben Zeitung, es lohne sich in jedem Fall für Merkel, zu zeigen, dass sie die bessere Kandidatin sei, wenn sie "irgendwie die Zeit findet".
Die Unionsspitze hatte ein zweites Duell mit Schröder mit dem Hinweis auf Zeitmangel abgelehnt. CDU-Generalsekretär Volker Kauder bekräftigte diese Haltung am Mittwoch. "Das ist alles ein Zeitproblem", sagte Kauder im ZDF. Merkel habe in allen Bundesländern Wahlkampfauftritte zu absolvieren und sei auch in anderen TV-Formaten als einem direkten Rededuell mit dem Kanzler präsent. Ein Duell reiche zudem aus, um die politischen Positionen deutlich zu machen.
Sender und Parteien beraten
Am Mittwoch wollen Vertreter der Sender und der Parteien über die Zahl der Duelle beraten und voraussichtlich auch entscheiden. Im Wahlkampf 2002 hatten sich Schröder und der damalige Kanzlerkandidat Edmund Stoiber je ein TV-Duell im öffentlich-rechtlichen und im Privatfernsehen geliefert. Schröder hat die Sender aufgefordert, die Haltung Merkels nicht zu akzeptieren. Wenn die CDU-Vorsitzende sage, sie habe für ein zweites Duell keine Zeit, sei dies ein vorgeschobenes Argument. "Es ist letztlich Sache der Sendeanstalten, ob sie sich von der CDU diese Informationsverweigerung bieten und an der Nase herumführen lassen oder nicht", sagte er der in Mainz erscheinenden "Allgemeinen Zeitung" vom Mittwoch.
Reuters