Kurz vor den angeblich entscheidenden Aufsichtsratssitzungen der Autokonzerne VW und Porsche am Donnerstag gerät der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) in die Kritik. Ein Porsche-Kleinaktionär hat bei der Staatsanwaltschaft Berlin den Antrag gestellt, die rechtliche Relevanz des Verhaltens von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff in dem Übernahmepoker der beiden Firmen zu überprüfen. Niedersachsen hält 20 Prozent der Stammaktien von VW.
Ein entsprechendes Schreiben ist am 21. Juli 2009 bei der Geschäftsstelle der Behörde eingegangen. Absender ist der Berliner Rechtsanwalt Arno Schäfer. In dem immer undurchsichtiger werdenden Dilletanten-Stadl mit Bühnen in Salzburg, Stuttgart und Hannover hat sich neben den Kontrahenten Ferdinand Piech (VW-Aufsichtsratschef) und Wendelin Wiedeking (Porsche-Vorstandschef) aus der Sicht von Schäfer insbesondere Wulff negativ hervorgetan. Er hält Wulffs in der Presse beschriebenes Vorgehen in der Sache für geschäftsschädigend Porsche gegenüber. Unter anderem soll Wulff versucht haben, Kredite für Porsche zu torpedieren.
Schäfer schreibt in seinem Brief an die Staatsanwaltschaft, dass er den Eindruck hat, dass der Ministerpräsident "weit über seinen Aufgaben- und Verantwortungsbereich hinaus gehandelt hat beziehungsweise handelt". stern.de liegt das Schreiben vor.