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Online-Umfrage Sechs von zehn Wählern sind mit dem Wahlergebnis unzufrieden

Nicht nur die Politiker der etablierten Parteien haben am starken Abschneiden der AfD zu knabbern, auch die Wähler selbst. Einer Online-Umfrage zufolge ist nur gut jeder Dritte mit dem Wahlausgang zufrieden. Dieses und weitere Ergebnisse im Überblick.

Deutschland hat gewählt - und bundesweit sitzt der Schock tief über den Einzug der AfD in den Bundestag. Fuhren die bisherigen Regierungsparteien CDU/CSU (33 Prozent) und SPD (20,5 Prozent) jeweils historisch schlechte Ergebnisse ein, kamen die Rechtspopulisten dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge auf 12,6 Prozent der Stimmen, was sie zur drittstärksten Kraft im Bund macht - noch vor der FDP (10,7 Prozent), der Linken (9,2 Prozent sowie den Grünen (8,9 Prozent). Insgesamt gaben am vergangenen Sonntag 76,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab und damit deutlich mehr als 2013, als die Wahlbeteiligung bei 71,5 Prozent lag. 

Dass nicht nur die Politiker der etablierten Parteien an diesem Ergebnis zu knabbern haben, sondern auch die Wähler selbst, legen Zahlen des Umfrage-Tools "Opinary" nahe, die im Rahmen der Bundestagswahl unter anderem wissen wollte: "Sind Sie zufrieden mit dem Wahlergebnis?".

Insgesamt nahmen bundesweit 92.355 User an der nicht-repräsentativen Umfrage teil, die damit eher als eine Art Stimmungsbarometer aufzufassen ist und von 13 deutschen Medienangeboten, darunter der stern, verbreitet wurde. Das sind die Ergebnisse im Überblick:

Großteil mit Wahlergebnis unzufrieden

Demnach ist der Großteil der Wähler (61,91 Prozent) mit dem Ergebnis unzufrieden. Gaben 8,38 Prozent an, dass Ergebnis weder gut noch schlecht zu finden, zeigte sich der Auswertung zufolge nur gut jeder dritte Befragte zufrieden (29,71 Prozent).

Männer etwas zufriedener als Frauen

Auch nach Geschlecht differenziert offenbart sich die Unzufriedenheit innerhalb der Wählerschaft. Demnach sind sowohl Männer (61,64 Prozent) als auch Frauen (62,18 Prozent) mit dem Ergebnis unzufrieden. Medienübergreifend zeigten sich die befragten Männer im Vergleich zu den Frauen insgesamt etwas zufriedener (30,84 zu 28,63 Prozent). Die übrigen Befragten gaben sich indifferent.

Ü60-Wähler am zufriedensten

Differenziert man die Umfrageergebnisse nach dem Alter, ergibt sich folgendes Bild: Demnach sind vor allem unter den ganz jungen Wählern (18-19 Jahre) fast drei von vier Befragten mit dem Wahlergebnis unzufrieden (73,31 Prozent). Die größte Zufriedenheit herrscht unter den Wählern jenseits des 60. Lebensjahrs. Hier gab mehr als jeder dritte Befragte (35,66 Prozent) an, mit dem Abschneiden der Parteien zufrieden zu sein.

Wähler aus Bremen besonders unzufrieden

Auch nach Bundesland unterteilt, verfestigt sich der Eindruck, dass das Wahlergebnis größtenteils Unzufriedenheit auslöst. Am größten ist diese demnach in Bremen (71,53 Prozent), Hamburg (71,27 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (71,14 Prozent). Am zufriedensten sind Wähler aus (24,85 Prozent), Bayern (23,50 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (22,86 Prozent) und Brandenburg (22,83 Prozent).

Antworten auf verwandte Themen

Im Zuge der Umfrage wurden die befragten User im Zuge sogenannter Cross-Polls zudem um eine Meinung bezüglich 200 verwandter Themen gebeten. Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: 

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