Die Sozialverbände in Deutschland begrüßen die von der Koalition verabredete Möglichkeit der freiwilligen Verlängerung des Zivildienstes. Dies würde die Planungen in den Einrichtungen und Diensten erleichtern, sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes (DCV), Peter Neher, am Dienstag in Berlin. Zudem erhielten Zivildienstleistende dadurch die Gelegenheit, "biografische Lücken" zu schließen.
Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband zeigte sich mit der Einigung zur Verlängerung zufrieden, warnte jedoch vor möglichen Konsequenzen: Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, befürchtet, dass es Träger geben werde, die sich nur für Zivildienstleistende entscheiden würden, die neun oder zwölf Monate in der Einrichtung blieben. "Wenn das dazu führen sollte, dass es nicht mehr genug Zivildienstplätze für alle Zivildienstleistenden gibt, dann muss der Bund selbst Einsatzstellen schaffen", sagte Schneider in Berlin.
Die Koalitionsfraktionen hatten sich in einer Spitzenrunde am Montag in Berlin auf eine Verkürzung des Wehrdienstes und des Zivildienstes von neun auf sechs Monate geeinigt.