Im Zweifel für den Bundespräsidenten? Die Deutschen sind weiterhin geteilter Meinung, ob Christian Wulff wegen seiner Kredit- und Medienaffäre zurücktreten sollte. Im aktuellen ARD-"Deutschlandtrend" sprachen sich 46 Prozent für einen Rücktritt Wulffs aus. 45 Prozent meinen, dass er Bundespräsident bleiben solle.
Die Stimmungslage hat sich laut Infratest dimap damit seit der vergangenen Woche nicht verändert. Auch am 9. Januar waren 46 Prozent für einen Rücktritt, am 2. Januar hingegen nur 34 Prozent. Wulff steht seit Mitte Dezember wegen eines günstigen Hauskredits, wegen Urlauben bei vermögenden Freunden und wegen seinem Umgang mit den Medien in der Kritik. Am Mittwoch hatten Wulffs Anwälte 250 Seiten mit Antworten auf Medienfragen zu der Affäre im Internet veröffentlicht.
Auf die Union wirkt sich der Umfrage zufolge die Affäre weiterhin nicht negativ aus: CDU und CSU konnten gegenüber der letzten Erhebung in der Wählergunst einen Prozentpunkt zulegen und erreichten 36 Prozent. Die SPD rutschte um einen Prozentpunkt auf 29 Prozent ab, auch die Grünen verloren einen Punkt und lagen bei 15 Prozent der Wählerstimmen. Die FDP legte einen Punkt zu und erreichte drei Prozent. Rot-Grün käme somit auf 44 Prozent, die Regierungskoalition hätte 39 Prozent der Bürger hinter sich. Die Linkspartei verbesserte sich um einen Punkt auf sieben Prozent, die Piratenpartei blieb unverändert bei sechs Prozent.
Für den Deutschlandtrend befragte Infratest dimap am vergangenen Montag und Dienstag tausend Bundesbürger.