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Wegen eines Spaziergangs mit ihren Hunden am Ostsee-Strand in Flensburg haben zwei Frauen jetzt Ärger mit der Polizei und müssen wahrscheinlich ein saftiges Bußgeld bezahlen. Die Stadt Flensburg hat aufgrund der stetig steigenden Infektionszahlen seit vergangenem Samstag die Corona-Regeln verschärft. Die Hafenstadt gilt aktuell als Corona-Hotspot des Nordens.
Die zwei Frauen verstehen die Reaktionen der Behörden nicht: "Fragwürdig finde ich, dass, wenn ich eine Arbeitskollegin aus Zufall an einem Flensburger Strand treffe, und unsere Welpen, die sich kennen und verstehen, daraufhin natürlich miteinander spielen, dies als Ordnungswidrigkeit gemeldet wird von der Polizei", schreibt einer der Hundebesitzerinnen auf Facebook. Auch der Mindestabstand wurde laut der Betroffenen eingehalten.
"Kein Smalltalk mit anderen Hundehalterinnen beim Spaziergang"
In der Gruppe "Flenscom" auf Facebook schreibt die Hundehalterin, dass ihnen erklärt wurde, dass auch ihre Hunde nicht mehr miteinander agieren dürfen, da somit Kontakt zwischen den beiden Arbeitskolleginnen hergestellt wird. Die Besitzerinnen sind ratlos: "Wie sagst du deinem Hund, dass spielen und schnuppern ab sofort verboten Ist?" Clemens Teschendorf von der Stadt Flensburg kann zu diesem Fall selbst nichts sagen, aber er plädiert an die Bevölkerung: "Selbstverständlich darf ich mit meinem Hund raus und wenn er sich einem anderen Hund nähert, kommt es aber dann darauf an, wie ich mich verhalte: Ich sollte meinen Hund zum Weitergehen animieren und keinen Smalltalk anfangen."
Die Spanne beim Bußgeld für Verstöße gegen die Corona-Verordnungen beginnt bei 100 Euro und geht bei großen Aktionen bis zu 25.000 Euro. Wie viel die Hundebesitzerinnen bezahlen müssen, ist aktuell noch unklar.
Ernste Situation in Flensburg
Die Stadt Flensburg wurde vergangene Woche zum Corona-Risikogebiet ernannt. Aktuell (24.02.) liegt der Inzidenzwert bei 163. Seit Samstag (20.02.) gilt in der kreisfreien Stadt eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21:00 Uhr und 5:00 Uhr. Außerdem sind private Treffen seitdem für mindestens eine Woche komplett verboten. Ein Haushalt darf also keinen weiteren Haushalt treffen, auch nicht im Freien. Die Stadt Flensburg habe die strengen Regeln keineswegs gerne verhängt und fordert deshalb die Einhaltung der Regeln: "Wir haben eine wirklich ernste Situation, wir haben eine sehr hohe Inzidenz, ganz viele Mutationen und wir haben eine belastende Situation der Krankenhäuser und deswegen gibt es solche Regelungen. Wir müssen jetzt alle dafür sorgen, dass sich die Situation in Flensburg wieder entspannt", so Clemens Teschendorf. Die Hälfte aller Neuinfektionen sei inzwischen auf Virus-Mutationen zurückzuführen.