Zunächst war der Tag des Mauerfalls, der 9. November 1989, als Nationalfeiertag angedacht. Da sich dieses Datum mit dem Hitler-Ludendorff-Putsch aus dem Jahr 1923 deckt, wurde es der 3. Oktober 1990. An diesem Tag wurde zum ersten Mal die Fahne der Deutschen Einheit vor dem Reichstagsgebäude in Berlin gehisst.
Der Weg zur Deutschen Einheit war erstaunlich kurz: Nach einem gewaltfreien Aufbegehren in der ehemaligen DDR wusste sich das SED-Regime nicht anders zu helfen, als die Grenzen zu öffnen. Zwischen dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung lagen gerade einmal elf Monate.
Einen wesentlichen Beitrag an den Verhandlungen für den Einigungsvertrag leisteten der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl und der Ministerpräsident der DDR Hans Modrow. Der Staatsvertrag regelt insbesondere den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenschluss sowie die Vereinheitlichung der Währung.
Die offizielle Einheitsfeier findet jedes Jahr in der Hauptstadt eines Bundeslandes statt. 2010 finden die Feierlichkeiten in Bremen statt.
Der Tag der Deutschen Einheit ist der einzige Feiertag, der im Bundesrecht festgelegt ist. Alle anderen Feiertage bestimmt jedes Bundesland selbst. 2004 schlug der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder vor, den Tag der Deutschen Einheit abzuschaffen und die Wiedervereinigung stattdessen am ersten Sonntag im Oktober zu feiern. Er wolle das Wirtschaftswachstum zusätzlich ankurbeln, ließ er verlauten. Nach einer kurzen, heftigen Debatte wurde dieser Vorschlag abgelehnt.