Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die internationale Gemeinschaft bei der Weltklimakonferenz in Glasgow zu ehrgeizigeren Klimazielen aufgerufen. "Wir sind nicht da, wo wir hinmüssen", sagte Merkel bei der COP26 und macht sich für einen weltweiten CO2-Preis stark.
Klimagipfel in Glasgow "Nicht da, wo wir hinmüssen": Merkel fordert weltweiten CO2-Preis

Sehen Sie im Video: "Nicht da, wo wir hinmüssen": Merkel fordert weltweiten CO2-Preis
O-Ton Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin: "Wir sind nicht da, wo wir hin müssen. Die von den Vertragsstaaten abgelieferten Reduktionsziele, die NDC´s, ergeben zusammen nicht das, was wir in Paris vereinbart haben. Und die Welt hofft natürlich darauf und ich unterstreiche das, dass wir am Ende dieser Glasgower Konferenz besser dastehen. Da geht es einmal um die verbesserten Ziele. Aber es geht vor allen Dingen in den nächsten Tagen auch um die technischen Fragen, wie können wir unsere Ziele verbindlicher messen und damit ein einheitliches Maß auch entwickeln. Dass die Auswirkungen des Klimawandels verheerend sind, wissen wir. Und wir müssen und ich sage auch wir können das Pariser Abkommen umsetzen. Und das nicht erst im Laufe dieses Jahrhunderts, sondern, wie wir als G20 gesagt haben, in der Mitte dieses 21. Jahrhunderts. Wir wissen, dass in besonderer Weise die Industrieländer Verantwortung tragen, und das betrifft natürlich auch die Bundesrepublik Deutschland. Deshalb haben wir unsere Klimaziele noch einmal verschärft. Wir wollen bis 2030 65 Prozent unserer Emissionen einsparen gegenüber 1990 und bis 2045 klimaneutral sein. Meine Damen und Herren, wir werden mit staatlichen Aktivitäten alleine nicht vorankommen, sondern es geht um eine umfassende Transformation unseres Lebens, Arbeitens und Wirtschaftens. Und deshalb will ich hier ein klares Plädoyer einlegen für die Bepreisung von Kohlenstoff-Emission von CO2-Emissionen. Mit einer solchen Bepreisung, die wir in der Europäischen Union schon haben, die in China eingeführt wird und die mit vielen anderen zusammen weltweit entwickelt werden muss, können wir unsere Industrie, unsere Wirtschaft dazu bringen, die technologisch besten und effizientesten Wege finden, um zur Klimaneutralität zu kommen. Und es geht um die Veränderung unseres Wirtschaftens, Arbeitens. Und das ist eine umfassende Transformation. Dann werden wir wissen, wie wir am besten CO2-freie Mobilität, CO2-freie Industrie und CO2- freie Prozesse unseres Lebens arrangieren können. Deshalb ein klares Plädoyer in der Dekade des Handelns, in der Dekade, in der wir jetzt leben, national ambitionierter zu sein, aber global Instrumente zu finden, die nicht nur Steuergelder einsetzen, sondern auch wirtschaftlich vernünftig sind. Und das ist für mich die CO2-Bepreisung. Herzlichen Dank!."
O-Ton Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin: "Wir sind nicht da, wo wir hin müssen. Die von den Vertragsstaaten abgelieferten Reduktionsziele, die NDC´s, ergeben zusammen nicht das, was wir in Paris vereinbart haben. Und die Welt hofft natürlich darauf und ich unterstreiche das, dass wir am Ende dieser Glasgower Konferenz besser dastehen. Da geht es einmal um die verbesserten Ziele. Aber es geht vor allen Dingen in den nächsten Tagen auch um die technischen Fragen, wie können wir unsere Ziele verbindlicher messen und damit ein einheitliches Maß auch entwickeln. Dass die Auswirkungen des Klimawandels verheerend sind, wissen wir. Und wir müssen und ich sage auch wir können das Pariser Abkommen umsetzen. Und das nicht erst im Laufe dieses Jahrhunderts, sondern, wie wir als G20 gesagt haben, in der Mitte dieses 21. Jahrhunderts. Wir wissen, dass in besonderer Weise die Industrieländer Verantwortung tragen, und das betrifft natürlich auch die Bundesrepublik Deutschland. Deshalb haben wir unsere Klimaziele noch einmal verschärft. Wir wollen bis 2030 65 Prozent unserer Emissionen einsparen gegenüber 1990 und bis 2045 klimaneutral sein. Meine Damen und Herren, wir werden mit staatlichen Aktivitäten alleine nicht vorankommen, sondern es geht um eine umfassende Transformation unseres Lebens, Arbeitens und Wirtschaftens. Und deshalb will ich hier ein klares Plädoyer einlegen für die Bepreisung von Kohlenstoff-Emission von CO2-Emissionen. Mit einer solchen Bepreisung, die wir in der Europäischen Union schon haben, die in China eingeführt wird und die mit vielen anderen zusammen weltweit entwickelt werden muss, können wir unsere Industrie, unsere Wirtschaft dazu bringen, die technologisch besten und effizientesten Wege finden, um zur Klimaneutralität zu kommen. Und es geht um die Veränderung unseres Wirtschaftens, Arbeitens. Und das ist eine umfassende Transformation. Dann werden wir wissen, wie wir am besten CO2-freie Mobilität, CO2-freie Industrie und CO2- freie Prozesse unseres Lebens arrangieren können. Deshalb ein klares Plädoyer in der Dekade des Handelns, in der Dekade, in der wir jetzt leben, national ambitionierter zu sein, aber global Instrumente zu finden, die nicht nur Steuergelder einsetzen, sondern auch wirtschaftlich vernünftig sind. Und das ist für mich die CO2-Bepreisung. Herzlichen Dank!."