Die 40 Jahre alte "MS Berlin" gehört zu den klassischen Kreuzfahrtschiffen. 1979 wurde das inzwischen auf 139 Meter verlängerte Schiff auf der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel für die Reederei Peter Deilmann gebaut. Ab 1986 diente es für zwölf Jahre als schwimmende Kulisse für die bekannte ZDF-Fernsehserie "Das Traumschiff".
Ab 2004 endete die Karriere bei der Reederei Deilmann. Das Schiff mit Platz für gut 400 Passagiere wechselte mehrmals den Besitzer und schipperte zwischenzeitlich unter dem Namen "Spirit of Adventure" über die Weltmeere.
Seit Mai 2012 war die "MS Berlin" für den Reiseveranstalter FTI unterwegs, überwiegend in der Nord- und Ostsee sowie im Winter in der Karibik. Da sich aber die FTI-Gruppe vom Kreuzfahrt-Engagement trennen wollte, stand das Kreuzfahrtschiff zum Verkauf. Im Moment liegt das Schiff im Hafen von Split in der Adria.
Große Yacht für kleine Häfen
Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie sind Kreuzfahrten fast vollkommen zum Erliegen gekommen. Mehrere Reedereien kündigten an, ältere Schiffe außer Dienst zu stellen. Gebrauchte Kreuzfahrtschiffe sind zurzeit weitaus günstiger als noch vor einem Jahr zu haben.
Laut einer Pressemitteilung ist die "MS Berlin" nun an Dreamliner Cruises veräußert worden, ein Unternehmen, das zur Royalton Investment gehört. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.

"Die MS Berlin passt aufgrund ihrer Größe perfekt in unsere Vision, Luxusyachtkreuzfahrten anzubieten", sagte Clayton Andreson, der Chief Executive Officer von Dreamliner Cruises. Die in Malta ansässige Holding verfügt nach eigenen Angaben über die weltweit größte Flotte an Megayachten.
In Kürze soll das in die Jahre gekommene Kreuzfahrtschiff "in eine moderne, luxuriöse Megayacht verwandelt werden" – mit viel weniger Gästen an Bord.
Lesen Sie auch:
- Corona-Ausbruch auf Hurtigruten-Schiff – 36 Infektionen
- "Löhne zwischen 3 und 5 US-Dollar sind keine Seltenheit"
- "Schwimmende Petrischalen": Kreuzfahrt-Konzerne stecken in ihrer größten Krise