Fünf Jahre nach dem Tsunami Die ganze Welt gedenkt der Opfer

230.000 Tote, 1,5 Millionen Obdachlose, Tod, Leid und Verwüstung in ganz Asien: Auch fünf Jahre danach hat die Bilanz des Tsunamis, der Weihnachten 2004 über Thailand und Indonesien hereingebrochen war, nichts von ihrem Schrecken verloren. Auf der ganzen Welt wurde jetzt der Opfer der fürchterlichen Naturkatastrophe gedacht.

Fünf Jahre nach der Tsunami-Katastrophe in Asien haben am Samstag Tausende Menschen der Opfer gedacht. Auf der Ferieninsel Phuket in Thailand wurde mit einer Schweigeminute an die Toten erinnert, buddhistische Mönche sprachen Gebete. Am Abend sollten am Strand Patong zahllose Laternen in den Himmel aufsteigen. Am zweiten Weihnachtstag 2004 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,2 vor der indonesischen Halbinsel Sumatra riesige Flutwellen ausgelöst. In einem Dutzend Länder wurden rund 230.000 Menschen in den Tod gerissen, mehr als 1,5 Millionen wurden obdachlos.

Tausende trauern in Aceh

In der von dem Tsunami am schwersten getroffenen indonesischen Provinz Aceh versammelten sich Tausende Menschen zu Gebeten bei den Massengräbern der Opfer. Allein in Indonesien hatte die Katastrophe 167.000 Menschen das Leben gekostet. Das Land wurde seitdem mit mehr als 13 Milliarden Dollar unterstützt, die Hälfte davon kam Aceh zugute. Die Menschen seien wieder aufgestanden und hätten ein neues Leben begonnen, sagte der indonesische Vizepräsident Boediono.

In Thailand führten hunderte buddhistische Mönche die Trauerfeiern an. Einheimische und Touristen legten in Takuapah in der besonders betroffenen Provinz Phang-Nga nördlich der Ferieninsel Phuket Opfergaben in die Schalen der Mönche. Nach buddhistischem Glauben können sie damit für sich und verstorbene Verwandte Meriten für das nächste Leben sammeln.

Gottesdienst in Düsseldorf

Auch in Sri Lanka erbaten Tausende in hinduistischen und buddhistischen Zeremonien Segnungen für die etwa 40 000 Toten. Auf der Insel hielten die Menschen für zwei Schweigeminuten inne. Im Fischerdorf Karathivu rund 350 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo hielten Dorfbewohner Fotos der 400 Angehörigen hoch, die im Tsunami umkamen.

In Deutschland haben etwa 70 Angehörige und Überlebende mit einem Gottesdienst in Düsseldorf an die 552 deutschen Tsunami-Opfern gedacht. Bei der zentralen Gedenkfeier, an der knapp 200 Menschen teilnahmen, stellten Angehörige Kerzen auf und verlasen die Namen ihrer toten oder vermissten Familienmitglieder und Freunde. Bundespräsident Horst Köhler und NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) ehrten die Toten mit Kränzen.

Neues Seebeben in Indonesien

In Indonesien ereignete sich unterdessen ein weiteres Seebeben der Stärke 6,0. Das Epizentrum lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte etwa 270 Kilometer nordwestlich von Saumlaki bei der Inselgruppe Tanimbar in einer Tiefe von 56 Kilometern. Die indonesischen Behörden gaben keine Tsunami-Warnung heraus.

AP · DPA
DPA/AP/AFP

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