Reiseinfos Vietnam

Auch wer gerade keine High-Tech-Schlauchboote verfügbar hat kann das Delta des Mekong auf einer Reise erkunden. Wir geben Tipps für Anreise. Übernachtung und die komplette Reiseplanung.

Auch wer gerade keine High-Tech-Schlauchboote mit starken Außenbordern verfügbar hat kann die "Neun Drachen", das Delta des Mekong in Vietnam, relativ einfach auf einer Reise erkunden. Um die Vielfalt der Wasserstraßen, Kanäle und Nebenflüsse am besten zu erleben sollte man möglichst viel auf dem Mekong unterwegs sein und einen Bootsausflug buchen. In jedem Hotel in Ho-Chi-Minh-Stadt lassen sich Ausflüge ins Delta organisieren. Die meisten Veranstalter haben mit einer Tour zu einem schwimmenden Gemüsemarkt und Obstplantagen ein ähnliches Programm, unterscheiden sich aber im Preis zum Teil deutlich - vor allem, weil unterschiedlich viele Touristen auf den Ausflügen mit dabei sind. Hier lohnt sich ein genaues Nachfragen. Wer eine ausführliche Rundreise von Deutschland aus buchen möchte ist beim Münchner Asienspezialist Lotus Reisen in guten Händen - hier ist eine sechstägige Tour mit drei Übernachtungen im Delta im Programm. Hier fährt man nicht nur zu den klassischen Highlights, sondern kann auch beim Reisdreschen und bei der Papierherstellung zusehen (Infos unter Telefon 089/2011288, www.lotus-travel.com).

Reisevorbereitung

Beste Reisezeit für das Delta ist die Trockenzeit von November bis Ende April - so vermeidet man die Überschwemmungen des Sommermonsuns. Zur Einreise nach Vietnam benötigt man ein Visum, das bei der vietnamesischen Botschaft in Berlin rechtzeitig im Voraus beantragt werden muss. Auf dem Visum werden das Einreise- und Ausreisedatum eingetragen - eine genaue Reiseplanung ist deshalb wichtig. Wer in Deutschland eine Tour im Reisebüro bucht bekommt meistens bei der Einreise am Flughafen ein Visum "on arrival".

Flüge

Die besten Verbindungen nach Vietnam bietet Singapore Airlines an. Drei Mal täglich fliegt die Fluggesellschaft von Frankfurt nach Singapur und von dort weiter nach Ho-Chi-Minh-City (Saigon). Beim aktuellen Asien-Special kosten die Tickets 659 Euro - im Preis ist ein Zubringerflug innerhalb Deutschland inbegriffen. Wer ein wenig mehr Zeit mitbringt kann die Reise ohne Aufpreis in Singapur unterbrechen und dort für nur 122 Euro in Luxushotels wie dem Ritz-Carlton übernachten. Kostenlos enthalten im Stopover-Programm: Transfer von und zum Flughafen, Hop-On-Bus (hält an allen Attraktionen), freier Eintritt in Nachtzoo, Jurong Bird Park und auf der Insel Sentosa, Bootsfahrt auf dem Singapore River, Couponheft für Rabatte in Läden, bei Wellness-Anwendungen und in Restaurants. Infos unter Telefon 069/7195200 oder unter www.singaporeair.de.

Anreise

Schnellfähren und Tragflächenboote verbinden Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) mit Can Tho, der größten Stadt im Delta. Hierher kommen die meisten Touristen - ursprünglicher geht es noch in Vinh Long zu. My Tho liegt so nahe an Ho-Chi-Minh-Stadt, dass es inklusive Hin- und Rückreise an einem Tag besucht werden kann. Von der Gemächlichkeit des Lebens im Delta wird man dann aber nicht viel mitbekommen. Wer keinen Komfort braucht kann auch mit einem Schnellboot von Kambodschas Hauptstadt Pnomh Penh nach Chau Doc düsen.

Übernachtung

Wer nach Ho-Chi-Minh-Stadt fliegt sollte dort ein paar Tage bleiben, um sich aufs Land einzustellen, und erst dann ins Delta weiterreisen. Zwar gibt es eine ganze Reihe an billigeren Unterkünften, angenehm stilvoll lässt es sich dagegen im erst diesen Sommer eröffneten Park Hyatt Saigon wohnen. Das Hotel ist im kolonialen Stil erbaut und hat den Charme eines großen gediegenen Wohnzimmers. Auch wenn mit Andreas Ertle hier ein Münchner die Küchenmannschaft dirigiert - das "Square One" ist eines der besten vietnamesischen Restaurants der Stadt. Infos unter www.saigon.park.hyatt.com, Reservierungen (rund 200 Dollar pro Zimmer) unter Telefon 0180/5231234.

Nightlife

Im Delta gehen die Menschen nach Sonnenuntergang ins Bett oder fahren mit ihren hell erleuchteten Booten zum Fischen. Saigons Nachtleben ist da deutlich interessanter - aber das Sündenbabel aus den Zeiten des Vietnamkriegs, als die amerikanischen Soldaten hier ihre Gelüste befriedigten, ist auch Vergangenheit. Der Krieg von einst ist trotzdem noch lange nicht vergessen. Auf den Dachterrassen der Hotels Caravelle und Rex (astronomische Preise, aber für eine Tasse Grünen Tee bekommt man den Blick fast umsonst) kann man wie einst die Kriegsberichterstatter einen starken Drink nehmen und auf die Stadt herabsehen. "Apocalypse Now" heißt der berühmteste Club der Stadt - den Fotoapparat sollte man hier auf jeden Fall zu Hause lassen, weil es die vietnamesische Prominenz gar nicht gerne sieht, wenn man sie mit unbekannten Frauen im Arm fotografiert. Gediegener geht es in der Bar des Sheraton Hotel zu - hier spielen Live-Bands Rock und Salsa. Schickster Treffpunkt am Abend ist die Q-Bar im Erdgeschoss der Oper mit flackernden Kerzen und einem in bläulich schimmerndes UV-Licht getauchten Tresen. Wer hier zu spät kommt, den bestraft die Stadtverwaltung von Ho-Chi-Minh-City: Die hat nämlich jüngst handstreichartig entschieden, dass alle Bars und Clubs um 24 Uhr schließen müssen. Ausnahmen gibt es nur wenige - eine davon ist die Bar "Lost in Saigon" im Backpackerviertel in der Nähe der Straße De Tham ("Western Street").

Sehenswürdigkeiten

Die besten Bootstouren erlebt man in der Gegend um Vinh Long. Wer sich nach dem Trubel der Stadt Saigon ein wenig Ruhe gönnen möchte, kann auf der Insel Phu Quoc baden, schnorcheln, tauchen und das gebirgige Landesinnere entdecken. Auf dem Weg nach Kambodscha ist Chau Doc ein guter Startpunkt, um Fischfarmen auf dem Mekong zu besuchen. Wer gerne Vögel beobachtet sollte sich das Schutzgebiet von Tam Long auf die Liste der zu besuchenden Orte schreiben. Kulturinteressierte können sich in den Pagoden von Tra Vinh über die Khmer-Kultur informieren - viele Mönche sprechen hier Englisch.

Der besondere Tipp

Wer sich schon immer gefragt hat, wo eigentlich die ganzen Hölzchen herkommen, die in ganz Asien für Rauchwolken in den Tempeln sorgen, sollte in My Tho immer der Nase nach gehen. Dann landet er in einer Räucherstäbchen-Fabrik und kann hier zusehen, wie diese aus Bambusspänen, parfümiertem Sägemehl, Klebstoff und Farbe geformt werden und später in der Sonne trocknen.

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