Southwest Airlines kann als die etwas andere Fluglinie bezeichnet werden. Als die Firma 1967 ins Leben gerufen wurde, hatten die Gründer, der Rechtsanwalt Herb Kelleher und sein Geschäftspartner Rollin King, mit großen bürokratischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Erst nach mehr als drei Jahren konnte der Flugbetrieb vom Dallas Love Field aufgenommen werden, doch zunächst nur auf Strecken innerhalb des Bundesstaates Texas. So waren damals die Vorschriften.
Zu dem Zeitpunkt war in den Vereinigten Staaten die Luftfahrt stark reguliert. Die heute verschwundenen Airlines wie PanAm, Trans World Airlines und Braniff Airways bestimmten den Markt. Als unter Präsident Jimmy Charter der "Airline Deregulation Act" den Luftfahrtmarkt liberalisierte und der freie Wettbewerb einsetzte, bekam Southwest Airlines Rückenwind und wurde eine Erfolgsgeschichte.
Mit knapp 163 Millionen Passagieren im Vor-Coronajahr 2019 transportierte Southwest mehr Fluggäste als jede andere Airline weltweit. Das Erfolgskonzept bestand in der Vereinfachung des Fliegens, sowohl für die Airline wie auch für die Kunden: ein einziger Flugzeugtyp, nämlich die Boeing 737, nur Direktflüge zwischen Orten ohne Umsteigen an einem Hub-Flughafen, eine Einheitsklasse im Flugzeug, keinerlei Schnickschnack, keine Umbuchungsgebühr, dafür aber zwei Freigepäckstücke (heute vom Tarif abhängig) und immer ein Minimum an Gastfreundschaft mit einer Brezel und einem Softdrink, die im Flug ausgeben werden.
Unkonventionell war auch das Marketing, von Werbeaktionen bis hin zu den Piloten in schwarzen Lederjacken und den Ansagen der Flugbegleiter mit Witz und Ironie, was bis heute bei traditionellen Fluglinien undenkbar ist.
Von der Coronakrise wurde auch Southwest Airlines heftig getroffen und musste fast alle Maschinen monatelang am Boden lassen. Doch das fast rein inneramerikanische Streckennetz mit nur wenigen Auslandflügen ist inzwischen wiederbelebt. Mehr als 600 der insgesamt 744 Jets sind wieder im Einsatz.
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