"Ich bin in einer guten Ausgangsposition", sagte er am Donnerstagabend bei einem Sponsorentermin in München. Nach seinen Topleistungen in dieser Saison mit dem spektakulären Überholmanöver gegen Weltmeister Fernando Alonso in Bahrain als bisherigen Höhepunkt geht der Mönchengladbacher gestärkt in die Verhandlungen. Mit Hinweis auf BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen, der beim Sponsorentermin neben ihm saß, fügte der mit drei vierten Plätzen in den ersten drei Rennen mit Abstand beste deutsche Fahrer hinzu: "Ich bin optimistisch, weil er auch gesagt hat, dass es von beiden Seiten gute Gründe gibt, weiterzumachen."
Theissen selbst, der sich zuletzt schon leicht genervt wegen der ständigen Fragen nach einem neuen Kontrakt für seinen Top-Piloten gezeigt hatte, mochte erneut kein klares Bekenntnis abgegeben. Doch nannte er immerhin einen Zeitrahmen. "Wir werden vor dem Saisonende eine Entscheidung treffen und diese dann auch kommunizieren", sagte er am Freitag in einem von seinem Team veröffentlichten Interview. Theissen bescheinigte seinem Piloten derzeit "absolute Topform". "Sowohl Nick als auch das Team liefern zurzeit hervorragende Leistungen ab. Das passt sehr gut zusammen. So gesehen besteht für beide Seiten kein Anlass, sich nach Alternativen umzusehen", sagte der BMW-Manager.
Exzellentes Standing bei BMW
Spätestens nach Heidfelds weltweit gelobtem Husarenstück am Sonntag in Bahrain gegen Alonso spricht alles für den Gladbacher. Seine gute Ausgangsposition komme aber nicht durch die öffentliche Meinung zu Stande, "sondern weil ich mich in der Formel 1 intern sehr gut präsentieren konnte", betonte "Quick Nick", der nach einigen Jahren bei zweitklassigen Teams endlich seinen WM-Traum realisieren will. Der Kontrakt des 29-Jährigen endet jedoch nach dieser Saison.
Einen Zeitpunkt für eine Vertragsverlängerung hat sich Heidfeld, der im Polen Robert Kubica und den beiden jungen deutschen Testpiloten Timo Glock (Wersau) und Sebastian Vettel (Heppenheim) teamintern starke Konkurrenz hat, nicht gesetzt. Er sehe das entspannt, meinte der in der Schweiz lebende Rennfahrer. "Ich glaube, dass ich auch vorher schon ein gutes Standing hatte. Es ist aber auch mal schön, am anderen Ende zu sein und nicht immer erklären zu müssen, warum es nicht geklappt hat."
Extra-Kick Motivation
Verschnupft ist Heidfeld derzeit nur gesundheitlich. Eine Virus- Infektion macht ihm zu schaffen. Bis zum Europa-Auftakt am 13. Mai in Barcelona sei das aber ausgestanden, beruhigte er. Als heilend erweisen sich auch die Bilder vom Überholmanöver in der Wüste. "Die Freude dauert noch an", sagte Heidfeld und sprach von einem seiner besten Rennen und einem der "Highlights meiner Karriere". "Man trägt so etwas immer lange mit sich rum. Es hat riesig Spaß gemacht dieses Manöver. Vielmehr kann man sich nicht wünschen, als am zweimaligen Weltmeister außen vorbei zu fahren", sagte der Pilot, der bei einem Werksbesuch in München frenetischen Beifall bekommen hatte. "Die Motivation im Team war auch ohne das Überholmanöver richtig gut, aber mit ihm hat sie auch noch mal einen Extra-Kick bekommen."
DPA/kbe