FORMEL 1 Montoya auf Pole-Position in Monza

Zum siebten Mal in dieser Saison hat sich der Kolumbianer Juan-Pablo Montoya die Pole-Position gesichert. Ebenfalls im der ersten Startreihe in Monza steht Michael Schumacher.

Mit einem kräftigen Schlag klatschte Michael Schumacher nach seiner Trainingsniederlage ausgerechnet beim Ferrari- Heimrennen seinen triumphierenden Widersacher Juan Pablo Montoya ab. »Alles in allem bin ich mit dem zweiten Platz zufrieden«, sagte der fünfmalige Formel-1-Weltmeister gelassen. »Williams-BMW war sehr stark. Ralf hätte auch noch vor mir landen können.« Sein Bruder wurde am Samstag im Qualifying in Monza Dritter. Montoya brach mit seinem Rundendurchschnitt von 259,827 Stundenkilometern den 17 Jahre alten Rekord des Finnen Keke Rosberg. »Es ist toll, dass ich diese Bestmarke übertroffen habe«, meinte der Kolumbianer glücklich.

Flaggen der Ferraristi auf Halbmast

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo vergrub für einen Augenblick enttäuscht das Gesicht in den Händen, als die erneute Niederlage feststand. Wie im Vorjahr fuhr Montoya Bestzeit im Autodromo Nazionale. Die Ferraristi setzten ihre Flaggen auf Halbmast: Statt eines Festivals in Rot herrschte im Königlichen Park Betroffenheit. »Mal schauen, wer im Rennen die besseren Karten hat«, sagte Michael Schumacher, der sich weiterhin gute Siegchancen beim Großen Preis von Italien am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/live in RTL und Premiere World) ausrechnet.

Michael Schumacher mit Reifenproblemen

Um 0,257 Sekunden musste sich der 33 Jahre alte Kerpener dem Kolumbianer geschlagen geben, der auf dem 5,793 km langen Hochgeschwindigkeitskurs 1:20,264 Minuten benötigte. Weil die Bridgestone-Reifen nicht von der ersten Runde an optimal funktionierten, musste der Ferrari-Star »es mit einer anderen Strategie versuchen« - nämlich vier statt drei Runden am Stück zu fahren und dadurch einen Versuch einzubüßen. »Das war aber kein großer Nachteil«, versicherte Schumacher nach dem »ziemlich engen Qualifying mit einem ziemlichen Hin und Her an der Spitze«.

Montoyas einziger Grand-Prix-Sieg war in Monza

Er selbst und sein Bruder Ralf standen zwischenzeitlich auf der Pole, ehe sich Montoya mit einer meisterlichen Runde wie im Vorjahr die Bestzeit holte. Zum siebten Mal in dieser Saison und zum zehnten Mal insgesamt startet der 27-jährige Südamerikaner von Platz 1. »Es war wichtig, hier die Pole zu holen«, sagte Montoya. »Ich rechne mir gute Siegchancen aus.« Vor zwölf Monaten glückte ihm in Monza sein bislang einziger Grand-Prix-Sieg.

Mit seiner um knapp zwei Sekunden schnelleren Trainingszeit als im Vorjahr knackte der Kolumbianer auch Rosbergs Uralt-Rekord. Der Finne hatte am 20. Juli 1985 mit einem Williams-Honda-Turbo in Silverstone 259,005 km/h im Schnitt erreicht. »Vielleicht bin ich nächste Saison noch schneller«, meinte Montoya. Zur neuen Bestmarke trug auch BMW mit seinem Supermotor bei. Erstmals durchbrach ein Triebwerk mit 19.050 Umdrehungen pro Minute die 19.0000er-Schallmauer. »Mit diesem Rekordwert haben wir die Messlatte erneut höher gelegt, was unsere Kompetenz auf dem Motorensektor unterstreicht«, sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen stolz.

Unfall kurz vor Schluss

Ein Fehler und eine Unterbrechung zwei Minuten vor Trainingsschluss nach einem Unfall zwischen Kimi Räikkönen und Takuma Sato kosteten Ralf Schumacher die mögliche Bestzeit. »Ich bin selbst schuld, dass ich nicht auf der Pole stehe. Zudem machte mir die Rote Flagge einen Strich durch die Rechnung«, sagte der Williams-BMW-Pilot zum dritten Rang mit 0,278 Sekunden Rückstand.

Heidfeld knapp hinter Massa

Der Finne Räikkönen belegte hinter Rubens Barrichello im zweiten Ferrari den fünften Platz; David Coulthard wurde im zweiten McLaren- Mercedes Siebter. »Wir starten da, wo wir uns im Qualifying eingeschätzt haben. Im Rennen wollen wir besser sein«, meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Sauber-Pilot Nick Heidfeld kam wegen eines Fehlers nicht über Rang 15 hinaus und landete erneut knapp hinter seinem Teamkollegen Felipe Massa.

Vor dem 15. Saisonlauf führt Michael Schumacher souverän mit 122 Punkten. Schon ein fünfter Platz würde ihm reichen, um seinen eigenen Rekord von 123 Saisonzählern zu steigern. Barrichello (51) ist Zweiter vor Montoya (44) und Ralf Schumacher (42).

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