Von den Widrigkeiten wie lockeren Schrauben und brennenden Boliden beim ersten freien Training zum Großen Preis von Singapur hat sich Sebastian Vettel in der zweiten Session nicht mehr ablenken lassen.
Der Red-Bull-Pilot konterte auf dem Stadtkurs die Attacken der Verfolger und fuhr im zweiten Freien Training mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung klar die schnellste Runde des gesamten Tages.
Auf Platz zwei kam der zweimalige Singapur-Gewinner Fernando Alonso vor Lewis Hamilton im McLaren und Felipe Massa im zweiten Ferrari. Mark Webber wurde im zweiten Red Bull Fünfter, Jenson Button musste seinen McLaren nach einem Defekt im zweiten Training auf der Strecke abstellen. Als zweitbester Deutscher machte indes auch Michael Schumacher im Mercedes auf Platz sechs Hoffnung auf ein gutes Resultat.
Chaotisches Training ging an Hamilton
Hamilton hatte im chaotischen ersten Training den 5,073 Kilometer Kurs in der Marina Bay in 1:48,599 Minuten bewältigt. Vettel benötigte 0,406 Sekunden mehr. Teamkollege Mark Webber aus Australien kam auf den dritten Platz (+1,467). Der Spanier Fernando Alonso, der schon zweimal in Singapur gewinnen konnte, wurde im Ferrari Vierter (+1,997) vor dem Briten Jenson Button im zweiten McLaren (+2,353).
Von den weiteren deutschen Piloten schafften es Adrian Sutil aus Gräfelfing im Force India als Siebter, Rekordweltmeister Michael Schumacher aus Kerpen im Mercedes als Achter und dessen zehntplatzierter Teamkollege Nico Rosberg aus Wiesbaden noch in die Top Ten. Timo Glock, der eine leichte Kollision mit Webber zu beklagen hatte, wurde im Marussia Virgin 22.
Zeit für Abstimmungen fehlte
Für Rechenspiele, wann und wie er den Titel sicher haben könnte, hat Vettel keinen Nerv und im ersten Training erst recht keine Zeit. Nachdem das Training um eine halbe Stunde verschoben werden musste, weil Randsteine nicht richtig befestigt waren, sorgten die sogenannten Kerbs erneut für Ärger. Als Felipe Massa mit seinem Ferrari über die rot-weißen Markierungen fuhr, verrutschte eine der Platten, eine lange Schraube ragte heraus: Die Strecke wurde gesperrt. Über ein Dutzend Helfer eilten herbei, um wieder alles ordnungsgemäß zu befestigen.
Den Fahrern fehlte aber letztlich viel Zeit, die am Freitag wichtig ist, um die Autos auf die Qualifikation am Samstag und das Rennen abzustimmen. "Der verspätete Start und einige andere Probleme haben diese Session sehr schwer gemacht und noch weniger aufschlussreich als sonst", twitterte Ferrari prompt, nachdem ein kleines Feuer am Lotus von Heikki Kovalainen für eine weitere Unterbrechung gesorgt hatte.