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Fußball-Bundesliga Furioses Finale: Vom kleinen Werder-Wunder und glücklichen Fohlen

Werder im Rausch, Düsseldorfer Tränen – Twitter-Reaktion zum Bundesliga-Finale
Sehen Sie im Video: Die besten Twitter-Reaktionen auf den letzten Bundesliga-Spieltag – Werders Punktlandung zur Relegation und Fortunas Abstieg.


  • Tweet: "Und alle Werder-Bremen-Fans gestern so …"
Werder Bremen rettet sich mit einem Kantersieg am letzten Spieltag in die Relegation.
  • Tweet: “Viva la Relegation! Was. Für. Ein. Irrer. Spieltag. Werder hat es wieder in der eigenen Hand.“
Fortuna Düsseldorf muss den bitteren Gang in die 2. Liga antreten.
Im Fernduell mit den Bremern unterlagen die Fortunen mit 0:3 bei Union Berlin.
Die Werder-Anhänger wussten also, bei wem sie sich bedanken müssen.
  • Tweet: "Ujah, Du Legende! Danke für Dein Tor heute!"
  • Tweet: "Die Union-Hymne seit über einer Stunde in Dauerschleife und ich liebe es immer noch."
  • Tweet: "Das Beste zum Schluss Grünes und allergrößten Dank an Union Berlin! Eisern Union!"
  • Tweet: "Werder-Wahnsinn heute, featuring Union:
  • 1-0 Osako (22.)
  • 1-0 Ujah (26.)
  • 2-0 Rashica (27.)
  • 3-0 Füllkrug (29.)
  • 2-0 Gentner (54.)
  • 4-0 Klaassen (55.)
  • 5-0 Osako (58.)
  • 5-1 Drexler (62.)
  • 6-1 Sargent (68.)
  • 3-0 Abdullahi (90.)
  • Tweet: “Perfect ending to the season. Proud of this team! Moin Werder ich druck euch die Daumen für die Relegation."
  • Tweet: "UNION: Ihr seid echt die größten. Nicht abgeschenkt. Ernst gemacht . Weggehauen. Und damit erst Werder das Ding ermöglicht. Ihr lasst uns strahlen. Auf ewig DANKE, Union Berlin!"
  • Tweet: "Das, was Ujah sagt."
Auch andere Ex-Werderaner zeigten sich erfreut.
  • Tweet: "Werder Bremen. Zwei weitere Spiele ... wir glauben... GrünWeiß."
  • Tweet: "Felix Kroos bei Sky über das Bier-Angebot: 'Das habe ich gehört. Deshalb haben wir auch so gut gespielt! Ich habe vor dem Spiel einige Nachrichten aus Bremen bekommen, zum Beispiel von Fin Bartels. Ich bin froh, dass wir helfen konnten.'"
Nach dem Spiel: Freude, Erleichterung, Erschöpfung.
  • Tweet: "Von den vielen Flaschen Doppelherz gestern hab ich jetzt einen Kater."
  • Tweet: "Bremen diese Saison wie ich in der Schule. In der 11. und 12. Klasse nüscht gemacht und dann aber doch irgendwie das Abi geschafft."
  • Tweet: "Bleibt #F95 eigentlich in der Bundesliga, wenn der #effzeh den zweiten Satz gewinnt?"
Einige Fortuna-Fans wittern gar Wettbewerbsverzerrung, aber ...
  • Tweet: "Also wer dem #Effzeh heute Wettbewerbsverzerrung vorwirft, hat die Rückrunde des  @s04  nicht gesehen."
  • Tweet: "Leute, die wegen des Abstiegskampfs #SVWKOE gucken, wissen nicht, dass wir schon seit Wochen so spielen. Das ist nichtmal Schiebung und hat auch nix mit Düsseldorf zu tun."
  • Tweet: "Liebe  @f95  Fans. Bitte hört auf nach Wettbewerbsverzerrung zu schreien. Auch wenn  @werderbremen  6:1 gewonnen hat dank einer schwachen Leistung von  @fckoeln , hat eure Mannschaft dennoch 3:0 verloren."
  • Tweet: "Tschüsseldorf!"

Mit krachenden Kantersiegen, deftigen Klatschen und einem vorläufigen Werder-Wunder ging am Samstag die denkwürdige 57. Spielzeit der 1. Fußball-Bundesliga zu Ende. Der Showdown im Überblick.

Die Liga lieferte zum Saisonabschluss noch einmal reichlich Gesprächsstoff. Werder Bremen hat seine Chance gewahrt und darf über den Umweg Relegation weiter auf den Bundesliga-Verbleib hoffen. Zwei Spiele stehen für die Norddeutschen – seit dem Abstieg des HSV der Dino der Liga – nach dem Saisonfinale noch an, gejubelt wurde daher nach dem Sprung auf Rang 16 nur kurz. Bei Fortuna Düsseldorf dürfte die Aufarbeitung der verkorksten Saison nach dem sechsten Bundesliga-Abstieg dagegen noch länger andauern. Grund zur Freude gab es am 34. Spieltag für Gladbach, Bayern, Hoffenheim – und DFL-Chef Seifert. Doch der Reihe nach.

Werder-Wunder: Feiern verboten

Florian Kohfeldts Gattin hatte es geahnt. Am Morgen vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln textete sie ihrem Mann tatsächlich, dass Werder 6:1 gewinnen würde. Dass es am Ende wirklich so kam und Kohfeldts Team sich mit dem erst zweiten Saison-Heimsieg wirklich in die Relegation retten würde, darauf hätten wohl die wenigsten noch gewettet. "Jetzt ist die Tür wieder offen, ich bin sehr optimistisch, dass wir es schaffen können. Aber es ist trotzdem noch eine Mega-Anspannung", sagte Werder-Legende und Aufsichtsratsboss Marco Bode, der dem Team eine voreilige Feier ausdrücklich untersagte.

In der Relegation warten nun der 1. FC Heidenheim – oder Erzrivale Hamburger SV. Coach Kohfeldt setzt auf jeden Fall wieder auf seine Frau als Glücksbringer. "Ich hoffe, sie schreibt mir am Donnerstag und Montag wieder ein paar gute Zahlenverhältnisse", sagte der 37-Jährige.

Düsseldorfer Drama: Abstieg nach nur zwei Jahren

Zwei Punkte und vier Tore Vorsprung reichten nicht: Fortuna Düsseldorf steigt trotz der besseren Ausgangsposition nach nur zwei Jahren wieder aus der Bundesliga ab. Das verdiente 0:3 bei Union Berlin besiegelte das bittere Saisonende für die Rheinländer. "Es ist eine unheimliche Leere für alle von uns", sagte Trainer Uwe Rösler, für den 15 Punkte seit seinem Amtsantritt Ende Januar zu wenig waren. Der 51-Jährige will mit der Fortuna nun den Neubeginn in Liga zwei: "Ich freue mich auf die Aufgabe, es wiedergutmachen zu können", kündigte er nach der Pleite an.

Geister-Meister: FC Bayern zu stark für den Rest

Die Bayern-Bosse genehmigten sich schon kurz vor dem Abpfiff auf der Tribüne das erste Bierchen. Und sie hatten allen Grund dazu: In beeindruckender Manier beendete der Rekordmeister eine bemerkenswerte Saison. Seit dem Trainerwechsel von Niko Kovac zu Hansi Flick im vorigen Herbst ging es nur noch bergauf, selbst die Corona-Zwangspause bremste den Rekordchampion nicht auf dem Weg zum 30. Titel. Dank des 4:0 in Wolfsburg gelang sogar die beste Rückrunde der Bundesliga mit 16 Siegen, einem Unentschieden und einem überragenden Torverhältnis von 54:10. Thomas Müller sorgte dafür, dass erst zum zweiten Mal ein Bayern-Team binnen 34 Spielen die 100-Tore-Marke knackte. "Der Herbst war nicht einfach, sowohl für den Verein als auch für mich persönlich. Dementsprechend ist es neben meiner ersten Meisterschaft vielleicht mit die speziellste, die intensivste, die emotionalste", sagte Müller nach seinem neunten Titel.

Fußball-Bundesliga: Gladbachs Jonas Hofmann und Florian Neuhaus bejubeln ein Tor
Jonas Hofmann und Florian Neuhaus drehen nach dem 1:0-Führungstreffer gegen Hertha BSC Berlin jubelnd ab. Die Fohlen spielen in der kommenden Saison in der Königsklasse mit.
© Wolfgang Rattay / AFP

Europa-Endspurt: Glückliche Gladbacher, Leverkusen im Kampfmodus

Vor einem Jahr verspielten die Gladbacher am letzten Spieltag die Königsklasse – die Geschichte wiederholte sich in diesem Jahr nicht. Nach dem 2:1 gegen Hertha BSC ist die Borussia kommende Saison in der elitären Champions League dabei. "Die Champions League ist jetzt ein Ausrufezeichen", sagte Sportdirektor Max Eberl. Leverkusen – dem trotz einem 1:0 gegen Mainz nur Rang fünf bleibt – kann sich mit dem Pokalfinale gegen den FC Bayern am kommenden Samstag trösten. "Wir wollen einen großen Fight liefern", versprach Sportdirektor Rudi Völler. In die Europa League begleitet wird die Werkself von der TSG Hoffenheim, die nach dem glanzvollen 4:0 in Dortmund Vierfach-Torschütze Andrej Kramaric feierte. Wolfsburg muss als Siebter in die Qualifikation.

Weston McKennie

Schlusspunkte: Werner-Abschied mit Doppelpack, Götze geht leise

Während sich RB-Stürmer Timo Werner standesgemäß mit einem Doppelpack und einem Rekord aus Leipzig und der Bundesliga verabschiedete, ging Dortmunds Mario Götze still und leise: Das Finale der Corona-Saison bedeutet auch für einige Stars das Ende ihrer Bundesliga-Zeit. Werner erzielte vor seinem Wechsel zum FC Chelsea beim 2:1 in Augsburg seine Auswärtstore 16 und 17 in dieser Saison – laut Liga-Angaben schaffte das zuvor nur Jupp Heynckes in der Saison 1973/74. "Die Leipziger Zeit war schon die schönste in meiner Karriere bislang", sagte der Nationalstürmer. Götze stand beim BVB dagegen nicht einmal im Kader. "In der Summe waren es viele Jahre, die ich in Dortmund verbracht habe, die mit vielen positiven und negativen Gefühlen bestückt waren", sagte Götze, dessen Zukunft offen zu sein scheint. Auch Bayerns Philippe Coutinho und Gladbachs Raffael verabschiedeten sich – Bremens Oldie Claudio Pizarro könnte dagegen in der Relegation mit Werder noch das persönliche Happy-End seiner denkwürdigen Bundesliga-Zeit feiern.

Dankbarer DFL-Chef: Seifert klopft der Liga auf die Schulter

Christian Seifert gratulierte bei der seltsam anmutenden Meisterehrung am späten Samstagnachmittag im leeren Wolfsburger Stadion nicht nur dem FC Bayern, sondern allen Spielern der Bundesliga und der 2. Liga, den Behörden, den Fans. Der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) durfte erleichtert feststellen, dass Deutschland als erstes Land in Corona-Zeiten seine Meisterschaft doch noch regulär abschließen konnte. "Es sieht anders aus, es hört sich anders an, und es fühlt sich anders an. Aber das war die einzige Bundesliga, die möglich war", sagte Seifert – und stellte die Fans darauf ein, dass es auch zum Beginn der neuen Spielzeit noch nicht normal weitergehen wird.

js DPA

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