Bundesligist 1. FC Köln hat sich nach dem Spiel gegen Hertha BSC Berlin von Sportdirektor Volker Finke getrennt, dies gab der Verein in einer Pressemitteilung bekannt. Die Gründe für die Trennung seien "unterschiedliche Auffassungen über die Weichenstellungen im Fußball-Bereich", hieß es von Seiten des Vereins.
Trennung von Finke angeblich "einvernehmlich"
Dies sei das Ergebnis nach mehreren Gesprächen zwischen Vertretern der Gesellschafterversammlung des 1. FC Köln und Finke. Werner Wolf, der Vorsitzende des Verwaltungsrats, werde am Sonntag die "näheren Beweggründe für diese Entscheidung" erläutern, schrieb der 1. FC Köln.
Dass die Trennung "einvernehmlich" erfolgte, wie der Verein schrieb, darf jedoch bezweifelt werden. Die Trennung selbst ist keine Überraschung, auch wenn der Zeitpunkt unerwartet kommt.
Kritik an Finkes Transferpolitik
Das Verhältnis zwischen Volker Finke und Trainer Stale Solbakken war den vorigen Wochen zunehmend abgekühlt. Unterschiedliche Vorstellungen, vorallem was die Zusammensetzungdes Kaders anging, waren schon lange ein offenes Geheimnis in Köln.
Der von Finke verpflichtete Angreifer Chong Tese wird bisher von Solbakken mehr oder weniger ignoriert, kam lediglich zu zwei Kurzeinsätzen.
Auch die hartnäckigen Gerüchte, dass Finke, trotz Dementi, möglicherweise eine Rückkehr auf die Trainerbank plane, stärkten das Verhältniss der beiden nicht unbedingt.
Podolski-Abgang möglicherweise der Auslöser?
Zudem wurde ihm eine kritische Einstellung zu dem in Köln vorherrschenden Personenkult um Nationalspieler Lukas Podolski nachgesagt. Finke hatte trotzdem in Interviews stets betont, dass er Podolski an den Verein binden will und in ihm einen Grundstein für die Zukunft des Vereins sieht. Nicht auszuschließen, dass der als sicher geltende Wechsel Podolskis zum FC Arsenal eine Rolle bei der Trennung gespielt haben könnte.
Finke war im Dezember 2010 als Nachfolger von Michael Meier in Köln angetreten und galt als Mann für die Zukunft. Für die Verpflichtung von Solbakken erhielt Finke viel Lob, das Verhältniss der beiden war allerdings nur zu Beginn gut. Jetzt endete die ehe Finke-Köln also mit dem Abschied Finkes.