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Bundesliga am Sonntag Schalke macht Schritt nach vorn - HSV siegt spät

Bundesliga Schalke
Doppeltorschütze Guido Burgstaller (l.) hat den FC Schalke 04 in der Bundesliga zum wichtigen Sieg gegen Augsburg geführt
© AP Photo/Martin Meissner
Dank der Winterzugänge Guido Burgstaller und Daniel Caligiuri hat sich Schalke 04 in der Bundesliga der größten Abstiegssorgen entledigt. Der HSV gewinnt sein Heimspiel gegen Mönchengladbach verdient.

Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach 2:1 (1:1)

Borussia Mönchengladbach hat die Generalprobe für den Europa-League-Showdown gegen Schalke 04 verpatzt. Beim Hamburger SV musste sich die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking am Sonntag mit 1:2 (1:1) geschlagen geben und verpasste damit auch den erhofften Sprung auf den sechsten Platz der Fußball-Bundesliga, der zur erneuten Teilnahme am Europacup berechtigen würde. Der HSV blieb auch im siebten Liga-Heimspiel in Serie ungeschlagen und sammelte drei wichtige Zähler im Abstiegskampf. Nord-Rivale Werder Bremen ist nur wegen des besseren Torverhältnisses noch 15. vor den Hamburgern.

Andreas Christensen (23. Minute) brachte die Gäste vor 52 501 Zuschauern im Volksparkstadion in Führung. Filip Kostic (36.) und Bobby Wood (80.) wendeten aber noch das Blatt und sorgten für die erste Auswärtsniederlage der Gladbacher nach acht Spielen. Zudem gelang dem HSV die Revanche für die Pokal-Niederlage vor knapp zwei Wochen. Schon am Donnerstag gilt es für Gladbach international: Nach dem 1:1 im Hinspiel kommt Königsblau in den Borussia-Park.

Gladbach ohne Raffael und Stindl

Beide Trainer mussten personell umdisponieren. Beim HSV fehlte Markus Gisdol der Topscorer Nicolai Müller wegen Magen-Darm-Problemen. Hecking musste in seinem 340. Ligaspiel als Coach (Platz 20/gleichauf mit Jürgen Klopp) sogar seine beiden besten Torjäger ersetzen. Raffael hatte Grippe, Lars Stindl Hüftprobleme.

Ihrer besten Offensivkräfte beraubt, gingen beide Teams abwartend ans Werk. Gerade die Borussia stand recht tief in der eigenen Hälfte. Kyriakos Papadopoulos (9.) rutschte der Ball nach einer HSV-Ecke von Aaron Hunt über den Fuß, am hinteren Pfosten kam Gideon Jung zu spät. Als die Gladbacher das erste Mal gefährlich vor das HSV-Tor kamen, verlor Jung das Luft-Duell gegen den wuchtigen Christensen, dessen Kopfball zur etwas überraschenden Führung im linken Toreck landete.

So langweilig die Anfangsphase war, so schwungvoll ging das Spiel nun weiter. Wood (29.) jubelte schon über den Ausgleich, doch Referee Deniz Aytekin gab den Treffer nach Rücksprache mit seinem Assistenten nicht. Aytekin lag vier Tage nach seinem kontrovers diskutierten Einsatz beim Dramaspiel in der Champions League zwischen dem FC Barcelona und Paris Saint-Germain (6:1) richtig. Albin Ekdal stand zuvor im Abseits. Im Gegenzug hätte Josip Drmic erhöhen können, scheiterte aber am glänzend reagierenden René Adler im HSV-Tor.

Unermüdlicher Wood trifft zum Sieg für den HSV

Nachdem Aytekin auch einen Treffer von Lewis Holtby (35.) zurecht wegen Abseits nicht anerkannte, schauten die HSV-Profis teils gebannt, teils schmunzelnd auf den Referee, als Kostic kurz darauf eingeköpft hatte - diesmal war alles korrekt, der Ausgleichstreffer zählte. Kurz vor dem Seitenwechsel war es wieder Adler, der die Hamburger bei einem Konter von Patrick Herrmann (44.) vor dem Rückstand bewahrte.

In der zweiten Halbzeit mischten sich viele Unkonzentriertheiten ins Spiel. Besonders die Gladbacher hatten offensiv nicht mehr viel zu bieten. Der HSV wollte den Siegtreffer mehr, war aber lange wenig zwingend. Wood (63.) und Gotoku Sakai (75.) prüften Yann Sommer im Borussen-Tor. Als Kostic scharf nach innen passte, war der unermüdliche Wood doch noch zur Stelle und sorgte für den Siegtreffer des HSV.

Schalke 04 - FC Augsburg 3:0 (3:0)

Mit seinen Bundesliga-Toren drei und vier (4./29.) brachte der Österreicher Guido Burgstaller den FC Schalke 04 gegen den FC Augsburg schnell auf die Siegstraße. Daniel Caligiuri (35.) sorgte noch vor der Pause mit seinem Premieren-Tor für Königsblau zum 3:0 (3:0)-Endstand für klare Verhältnisse.

Drei Minuten zuvor hatte Schalkes Schlussmann Ralf Fährmann einen Elfmeter von FCA-Kapitän Paul Verhaegh pariert. Für den zuletzt wegen Rückenproblemen fehlenden Rechtsverteidiger war es eine völlig verkorkste Rückkehr. Alle drei Gegentore wurden über seine Seite vorbereitet.

Bundesliga: Schalkes erster Sieg seit drei Spielen

Mit dem ersten Dreier nach drei Spielen ohne Sieg zog die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl in der Fußball-Bundesliga an den schwachen Schwaben vorbei, die mehr denn je um den Klassenverbleib bangen müssen. Zu allem Überfluss musste das Team von Trainer Manuel Baum von der 40. Minute an auf Stürmer Raul Bobadilla verzichten, der verletzt vom Feld humpelte.

Weinzierl gab dem zuletzt gescholtenen Max Meyer eine neue Chance, dafür stand der leicht angeschlagene Leon Goretzka (muskuläre Probleme im Oberschenkel) nicht im Kader. Dabei dürfte es sich jedoch eher um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben, weil der Nationalspieler am Donnerstag im Achtelfinal-Rückspiel in Gladbach gebraucht wird. Das gilt auch für Alessandro Schöpf, der sich gut eine Stunde lang auf der Bank ausruhen durfte.

Weinzierl ließ sich gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, für den er bis 2016 vier Jahre lang tätig war, wieder einen taktischen Kniff einfallen. Statt im 4-2-2-System wie beim 1:1 gegen die Borussia drei Tage zuvor agierten die Königsblauen diesmal in einer 4-2-3-1-Grundordnung. Und noch ein Novum: Burgstaller gelang am langen Pfosten auf die Hereingabe von Johannes Geis lauernd das ersten Schalker Saisontor nach einer Ecke (4.).

Mit dem 1:0 des Österreichers im Rücken traten die Gastgeber sehr dominant auf, ohne sich zunächst weitere Großchancen herauszuspielen. Bis erneut Burgstaller nach einer Flanke des agilen Eric Maxim Choupo-Moting zur Stelle war und aus kurzer Distanz einschob.

FC Augsburg enttäuscht auf ganzer Linie

Die Schwaben enttäuschten bis dato auf der ganzen Linie und vergaben zudem kurz darauf die größte Chance: Bobadilla scheiterte per Foulelfmeter an Fährmann. Und nach dem 3:0 durch Caligiuri drei Minuten später gab es am fünften Schalker Heimsieg im sechsten Duell mit Augsburg (ein Unentschieden) keine Zweifel mehr. Die beste Chance zur Ergebniskosmetik hatte noch Konstantinos Stafylidis, dessen Freistoß Fährmann aus dem Winkel fischte.

Nach dem Wechsel schalteten die Knappen einen Gang gegen die indisponierten Schwaben zurück und beschränkten sich auf das Wesentliche. Choupo-Moting, Meyer und Benedikt Höwedes hätten fast sogar auf 4:0 erhöht. Den zuletzt auswärts starken Augsburgern fehlte es an Klasse und Energie, um sich nach dem klaren Rückstand vor 59.481 Fans noch einmal aufzubäumen. 

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Britta Körber/Ulli Brünger DPA

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