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Bundesliga

Bundesliga im stern-Check Warum sich BVB-Coach Thomas Tuchel dringend coachen lassen sollte

Gleich zwei Akteure in der Bundesliga haben an diesem Wochenende einiges an Sportsgeist vermissen lassen. Einer von ihnen stand auf dem Platz, einer an der Seitenlinie, der eine war erfolgreich, der andere nicht.

So liefen die Spiele

Hier finden Sie alle Ergebnisse, Tabellen und Highlights im Überblick.

Aufreger des Spieltages

Kevin Volland von Bayer Leverkusen stürmt mit Ball auf das Tor von Bayern München zu, verfolgt vom Münchner Abwehrspieler Javi Martinez. Kurz vor dem rechten Pfosten köpft Volland den Ball -  doch der geht ans Außennetz. Nicht etwa - wie Volland zunächst vermutet - weil der Winkel zu spitz geworden war, sondern weil Martinez seinen rechten Arm zwischen Ball und Tor streckt. Die Konsequenz wäre Rot für Martinez und Elfmeter für Leverkusen gewesen. Wahrscheinlich der 2:2-Ausgleich wenige Minuten vor Schluss. Und damit wohl ein Punkt für Leverkusen in München.

Doch zur Ehrenrettung von Schiedsrichter Marco Fritz sei gesagt: Es war unmöglich, dieses Handspiel zu sehen. Von hinten war Martinez' Arm durch seinen Kopf verdeckt. Nicht einmal Volland hat den Arm gesehen, weil er den Blick geradeaus hatte. Und auch im Fernsehen war das Handspiel erst nach mehrfacher Wiederholung zu erkennen.

Hochgradig unfair war die Aktion von Martinez dennoch. Aber eine "Selbstanzeige" beim Schiedsrichter wäre wohl zu viel verlangt.

Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen

An diesen Spieltag wird Vedad Ibisevic von Hertha BSC wohl noch lange zurückdenken. Vor allem sein Tor zum 1:0 gegen den FSV Mainz 05 dürfte ihm in Erinnerung bleiben: Ein langer Ball aus der Hälfte der Herthaner landet zentral im Mainzer Strafraum. Ein Mainzer köpft ihn ans linke Strafraum Eck, wo der Berliner Kalou an den Ball kommt. Dessen Pass in die Mitte landet bei Ibisevic. Mit einem kleinen Haken verschafft der sich genau so viel Platz, dass er erst zwischen drei (!) Mainzer Spielern und dann haarscharf zwischen Torwart Jonas Lössl und dem rechten Pfosten hindurch trifft. Später macht Ibisevic auch das 2:1: sein 100. Tor in der Bundesliga. Noch später fliegt er mit Gelb-Rot vom Platz. Wenn das mal nicht ein denkwürdiges Spiel für Vedad Ibisevic war.

Gewinner des Tages

2:2 hieß es am Ende im Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen. Der HSV hätte einen Sieg dringend gebraucht - angesichts des 18. Tabellenplatzes und nur vier Punkten. Der Dino der Liga schwebt also immer noch in akuter Abstiegsgefahr, aber immerhin hat die Mannschaft gekämpft und die ansprechendste Leistung seit Wochen abgeliefert. Zwei schön herausgespielte Tore in einem Spiel hat man am Volkspark auch länger nicht gesehen. Insofern weckt das Team von Marcus Gisdol doch noch die Hoffnung, nicht sang- und klanglos abzusteigen. Zumindest, wenn die Mannschaft auf dieser Leistung aufbaut, statt in alte, triste Zeiten zurückzufallen.

Verlierer des Tages

Erst sagte er gar nichts. Dann ging BVB-Trainer Thomas Tuchel mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. "Unsere Leistung war ein einziges Defizit. Mit so vielen Defiziten in unserem Spiel ist in der Bundesliga kein Auswärtsspiel zu gewinnen", sagt Tuchel auf der Pressekonferenz, nachdem seine Mannschaft 1:2 bei Eintracht Frankfurt verloren hatte. Dortmund war in der Partie nicht deutlich unterlegen. Es fehlte nur ein wenig Glück und vielleicht auch ein wenig Einsatz. Zur Erinnerung: Der BVB hatte am Samstag zuvor die Bayern geschlagen und am Dienstag in der Champions League gegen Legia Warschau ein 8:4-Torfestival gefeiert. Dass das Team am Ende so einer Woche keine optimale Leistung abrufen kann, ist nur allzu menschlich.

Doch das scheint Thomas Tuchel nicht einzusehen. Nach der Gratulation an den Frankfurter Coach zog Tuchel in der Pressekonferenz wie ein beleidigter Grundschüler öffentlich über sein eigenes Team her. Tuchel sollte sich mal ein wenig in Sachen Gelassenheit coachen lassen, bevor der Ehrgeiz ihn endgültig zerfressen hat. 

Bild des Bundesliga-Wochenendes

Das Bild des Wochenendes stammt ausnahmsweise mal nicht aus der Bundesliga, sondern aus der englischen Premier League. Denn wohl nur die älteren Fußballfans können sich erinnern, wie Bastian Schweinsteiger in der Teamkleidung von Manchester United aussieht. Acht Monate ist es her, dass Trainer-Zampano José Mourinho Schweini in den Kader berufen hatte. Acht Monate, in denen der deutsche WM-Held sich die ManU-Spiele von der Tribüne ansehen durfte. Doch gegen West Ham United fand Schweinsteiger sich im Kader und somit auf der Bank wieder. Eingewechselt hat Mourinho ihn dann zwar nicht, aber immerhin ist Schweinsteiger wieder dabei. Da wird er Scherze wieder den von "AnyoneButUtd" auf Twitter verkraften: "Was machst Du hier, Kumpel?", fragt Banknachbar Wayne Rooney (r.) Schweinsteiger. Dessen Antwort: "Keine Ahnung!"

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