So liefen die Spiele
Der Aufreger des Tages
Bei all' dem Jubel in Hamburg (Klassenerhalt) und Köln (Europacup) sowie dem Ärger rund um die überkandidelte Münchner Meisterfeier ging eine Sache fast unter: Der Pfeilwurf von Frankfurt. Nachdem Marcel Sabitzer in der 25. Minute bei Eintracht Frankfurt das 1:0 erzielt hatte (Endstand: 2:2) flog plötzlich ein schwarzer Dartpfeil mit Plastikspitze Richtung Rasen, verfehlte die Leipziger Jubeltraube und blieb schließlich unweit von Eintracht-Keeper Lukas Hradecky im Gras stecken. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Ein Sky-Moderator präsentierte das corpus delicti in der Halbzeitpause vor den Kameras des Senders. "Es ist etwas in den Innenraum geflogen, was dort nichts zu suchen hat. Aber es war halb so wild", erklärte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann nach dem Spiel. RB-Trainer Ralf Hasenhüttl wollte dem Vorfall und damit dem Übeltäter lieber keine größere Bühne bieten. Die Frankfurter Polizei hat allerdings Ermittlungen aufgenommen.
Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen
Sie erwarten das 2:1 für den HSV an dieser Stelle? Nein, dazu später. Wir empfehlen stattdessen einen Treffer, der keine allzu großen Auswirkungen mehr auf die Abschlusstabelle hatte, eigentlich gar nicht fallen durfte und von dem sicher auch der Schütze ohne Studium der TV-Bilder nicht wüsste, wie er den reingemacht hat: Sven Schipplocks 1:1 für Darmstadt in Mönchengladbach (Endstand: 2:2). Heller zieht in der 62. Minute in den Strafraum und flankt vors Tor, wo Schipplock mit ausgestrecktem Bein den Ball in den Maschen unterbringen will. Doch er verpasst. Stattdessen fällt die Kugel dem daneben stehenden Colak quasi auf den Kopf, von dort prallt sie gegen Schipplocks immer noch gehobenes Bein und fliegt tatsächlich noch ins Tor. Die Slapstick-Bude der Saison. Glückwunsch!

Gewinner des Tages
So, jetzt aber zum HSV! Und Luca Waldschmidt! Da wird der Junge einen Tag nach seinem 21. Geburtstag vier Minuten vor Schluss eingewechselt - in so einem wichtigen Spiel. Und zwei Minuten später rennt er mit weit aufgerissenen Augen über den Platz, weil er gerade per Kopfball sein erstes Bundesligator überhaupt erzielt und damit dem HSV (mal wieder) den Klassenerhalt gesichert hat. Soviel ist klar: In der Hansestadt wird man Waldschmidt nicht vergessen, im Moment kennt ihn praktischer jeder: "Waldschmidt rettet den HSV". Von so einer Schlagzeile träumt jeder kickende Junge irgendwann mal. Für Luca Waldschmidt ist dieses Märchen nun wahr geworden.
Verlierer des Tages
30 Tore. Fast in jedem Spiel ein Treffer. Das reicht so gut wie immer, um die Torjägerkanone zu gewinnen. Tatsächlich wurde diese Marke in 54 Jahren Bundesliga nur fünf Mal übertroffen: dreimal von Gerd Müller (1970, 1972, 1973), einmal von Dieter Müller (1977) und einmal von Lothar Emmerich (1966). Jetzt das sechste Mal: BVB-Goalgetter Pierre-Emerick Aubameyang schoss 31 Tore - und damit eins mehr als Bayerns Robert Lewandowski. Es ist das erste Mal seit 43 Jahren, dass zwei Stürmer in einer Saison die 30-Tore-Marke erreichen oder übertreffen. Damals, 1974, reichten Gerd Müller und Jupp Heynckes je 30 Treffer, um sich die Torjägerkrone zu teilen. Diesmal nicht. Und weil das so ist, stand der polnische Ausnahmestürmer etwas bedröppelt zwischen den Meister-Feierbiestern; ließ Schultern und Kopf hängen. "Er war schon etwas geknickt", sprach Mats Hummels für seinen Teamkollegen, "er wäre gerne Torschützenkönig geworden."
Bild des Tages

Es war nur eine kleine Szene am Rande. Schiedsrichter Wolfgang Stark leitete am Samstag im Gladbacher Borussia-Park sein letztes Bundesligaspiel. Abschied nach 20 Jahren. Weltmeister Christoph Kramer kam und tauschte mit dem Referee die Trikots. "Ich dachte, dass er irgendwas drunter hätte, was er zeigen wollte", erklärte Kramer vor den Sky-Kameras die ungewöhnliche Aktion. "Da hatte ich vorher eine Info bekommen ... aber hat er nicht, der Fuchs." Kramer freute sich dennoch über seine neuste Trophäre für die Trikotsammlung: "Jetzt habe ich mal ein Schiedsrichtertrikot - ist auch schön."
Soviel für diese Saison. Wir checken wieder ab dem 18. August. Dann beginnt die 55. Bundesliga-Saison.