Sein Verein unterlag den übermächtigen Bayern am Samstag mit 0:6 – doch für Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp dürfte das nur am Rande eine Rolle gespielt haben. Erneut wurde er auf Plakaten im Stadion übel beleidigt: Bayern-Fans bezeichneten ihn unter anderem als "Hurensohn".
Es ist nicht das erste Mal, dass Hopp so angefeindet wird. Dennoch will er vor Hass-Plakaten und -Tiraden gegnerischer Fans nicht kapitulieren.
Dietmar Hopp: "Ich kann mir nicht erklären, warum die mich so anfeinden"
"Warum soll ich nicht mehr in mein Stadion gehen? Die Personen, die das anrichten, müssen dann halt weg bleiben. Ich warte jetzt gespannt ab, wie das jetzt alles ins Rollen kommt", sagte der Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim am Sonntag in einem Sport1-Interview.

Warum der Milliardär immer wieder als Zielscheibe in der Fußball-Bundesliga auserkoren wird, ist ihm selbst ein Rätsel. "Wenn ich nur im Entferntesten wüsste, was diese Idioten von mir wollen, dann würde es mir alles leichter fallen, das zu verstehen", sagte der 79-Jährige. "Ich kann mir nicht erklären, warum die mich so anfeinden. Das erinnert an ganz dunkle Zeiten."
Bayern-Spieler und -Funktionäre solidarisierten sich mit Hopp
Wegen Schmähungen durch Anhänger des FC Bayern war am Samstag die Partie der Münchner bei der TSG zweimal unterbrochen worden. Die Bayern-Führungsriege und zahlreiche Spitzenfunktionäre solidarisierten sich mit Hopp. "Mir geht es den Umständen entsprechend. Es ist leider eine neue Dimension erreicht", sagte er. "Ich habe diese Solidarität gesehen und gespürt und es ist natürlich eine große Hilfe, dass da jetzt durchgegriffen wird."
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ermittelt. Das DFB-Sportgericht hatte zuletzt Fans von Borussia Dortmund für die nächsten zwei Jahre von Spielen in Sinsheim ausgeschlossen, weil sie Hopp erneut auf einem Plakat im Fadenkreuz gezeigt hatten.