Es war ein mühsames Spiel und ein Arbeitssieg des BVB: Dank eines Kunstschusses von Sebastian Kehl hat Dortmund seinen Höhenflug fortgesetzt. Der Vizemeister feierte mit dem 1:0 (0:0) beim SC Freiburg seinen fünften Sieg in den vergangenen sechs Bundesligaspielen und untermauerte seine Position als erster Verfolger des FC Bayern. Die Breisgauer hingegen verpassten in ihrer 500. Bundesligapartie einen Heimerfolg und schweben als Vorletzter weiter in akuter Abstiegsgefahr. Im zweiten Spiel des Tages trennten sich Hertha BSC und der 1. FSV Mainz unentschieden mit 1:1.
In Freiburg traf Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl vor 24.000 Zuschauern in der 58. Minute mit einer Bogenlampe über den zu weit vor seinem Tor stehenden Freiburger Torhüter Oliver Baumann und sorgte so für die Entscheidung. Leicht getrübt wurde der siebte Dortmunder Auswärtssieg der Saison von der fünften Gelben Karte für Henrikh Mchitarjan. Der Armenier fehlt Trainer Jürgen Klopp damit am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach.
Lewandowski und Reus fehlen
Die Dortmunder mussten im Breisgau auf Torjäger Robert Lewandowski (Bänderdehnung im Knie) und Marco Reus (muskuläre Probleme) verzichten. Klopp setzte im Sturmzentrum daher auf Julian Schieber, der erstmals in dieser Saison in der Startformation stand. Bei den Gastgebern gab der Österreicher Philipp Zulechner ebenfalls sein Debüt in der Anfangsformation.
Schieber konnte Lewandowski aber nicht gleichwertig ersetzen. Der 25-Jährige wirkte bemüht, konnte sich aber kaum in Szene setzen. Da sich auch der Rest der Dortmunder Offensivabteilung sehr schwer tat, kamen die Gäste im ersten Durchgang zu keiner nennenswerten Gelegenheit. Die Freiburger hielten von Beginn an gut dagegen und machten die Räume im Mittelfeld geschickt eng. Gegen Ende des ersten Durchgangs wurden die Gastgeber sogar etwas mutiger: In der 43. Minute ließ Zulechner vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw zunächst Nationalspieler Mats Hummels stehen, ehe er vom zweiten Dortmunder Innenverteidiger Sokratis von den Beinen geholt wurde. Sokratis hatte bereits kurz zuvor im Mittelpunkt gestanden, als ihm im Strafraum der Ball an den Arm geschossen wurde. Gagelmann verzichtete in dieser Szene trotz der Freiburger Proteste aber auf einen Elfmeterpfiff.
Nach dem Seitenwechsel kam Dortmund etwas druckvoller aus der Kabine. In der 49. Minute wurde Schieber von Marcel Schmelzer schön freigespielt, verzog aber um ein paar Meter. Fünf Minuten später kam der Lewandowski-Ersatz nach einer Kombination über Pierre-Emerick Aubameyang und Mchitarjan im Strafraum einen Schritt zu spät. Nach dem Treffer von Kehl zogen sich die Dortmunder zurück und verwalteten das Ergebnis. Dem SC Freiburg fehlten die Mittel, um zumindest noch einen Punkt zu retten. Auch Matthias Ginter blieb vier Tage nach seinem Nationalelf-Debüt blass.
Mainz und Hertha bleiben in Lauerposition
Im zweiten Sonntagsspiel erreichte Hertha ein 1:1 (1:0) in Mainz und bleibt damit ein Angstgegner des FSV. Ein kapitaler Fehler von Eric Maxim Choupo-Moting ermöglichte den Gästen vor 29.760 Zuschauern in der 51. Minute zunächst die Führung durch Adrian Ramos. Dann glich Choupo-Moting in der 65. Minute mit einem verwandelten Foulelfmeter aus. Sami Allagui hatte zuvor den Mainzer Verteidiger Joo-Ho Park nur mit Foul stoppen können. Im Kampf um einen Platz in der Europa League liegen der Tabellensiebte Mainz mit 38 Punkten und der Neunte Hertha mit 36 Punkten weiter in Lauerposition.
Mainz-Coach Tuchel hatte in Choupo-Moting, Shinji Okazaki und überraschend auch Shawn Parker gleich drei etatmäßige Stürmer in die Startelf beordert - und das zeigte in der Coface Arena die erhoffte Wirkung. Die Mainzer erarbeiteten sich nicht nur die Spieldominanz, sondern auch die besseren Tormöglichkeiten. Die Berliner konnten zunächst nicht an ihre Auswärtsleistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Bei den wenigen Kontergelegenheiten wirkte Allagui nicht konsequent genug, und ohne die verletzten Fabian Lustenberger und Tolga Cigerci fehlte den Gästen über weite Strecken die ordnende Hand. Nur der ehemalige Münchner Thomas Kraft verhinderte mit zwei tollen Reaktionen gegen Parker einen Rückstand der Hertha.
Auch Krafts Mitspieler steigerten sich nach dem Wechsel und wurden belohnt. Ein krasser Fehler von Choupo-Moting ermöglichte die Berliner Führung. Der Kameruner verlor den Ball an den ins Hertha-Team zurückgekehrten Per Skjelbred, der Ramos bediente. Der Kolumbianer wuchtete die Kugel mit seiner ersten gefährlichen Aktion ins lange Eck - erstes Heim-Gegentor für Mainz in der Rückrunde. Das Elfmetertor von Choupo-Moting brachte schließlich die gerechte Punkteteilung.