HSV-Coach Für Labbadia geht es heute schon um seinen Job

Der HSV ist schwer in die neue Saison gestolpert. Nach der Klatsche gegen RB Leipzig folgt jetzt das nächste Duell gegen einen Aufsteiger - und am Wochenende wartet der FC Bayern. Coach Labbadia ist bereits mächtig unter Druck.

Bruno Labbadia steht vor dem vierten Spieltag bereits mit dem Rücken zur Wand. Beim Nordrivalen Werder Bremen musste Coach Skrpinik nach einem desolaten Saisonstart bereits seinen Hut nehmen. Für Labbadia sieht es nur marginal besser aus. Im Gegensatz zu Werder hat der HSV die erste Runde im DFB-Pokal überstanden, und auf dem Liga-Konto steht wenigstens mal ein Punkt. 1:1 gegen Ingolstadt am ersten Spieltag. Zwei Punkte nach Führung abgegeben, könnte man kritisch formulieren. Danach auch gegen Leverkusen geführt, ehe der Finne Pohjanpalo kam und dem HSV drei Dinger einschenkte.

Mit Abstand am schmerzhaftesten war jedoch der dritte Spieltag: RB Leipzig, für viele HSV-Anhänger der Inbegriff des Bösen, zu Gast beim traditionsreichen "Urgestein der Liga". Doch Tradition hilft vor der Blamage nicht. Die Bullen trampelten den Volkspark nieder. 4:0 stand es am Ende, sehr zum Nichtgefallen der HSV-Fans, die zuvor noch gegen den "Kommerzklub" RB protestiert hatten. Dass auch die Nordlichter mittlerweile ihre Profiabteilung ausgegliedert und Anteile an den Milliardär Klaus-Michael Kühne veräußert haben, ist offenbar zu vernachlässigen. Dino und so.

HSV gegen SC Freiburg unter Druck

In einem ohnehin nicht gerade ruhigen Umfeld hat der HSV also einen denkbar schlechten Start hingelegt. Im Gegensatz zur Bremen ist in Hamburg eine wesentlich größere Erwartungshaltung vorhanden. Schließlich konnte man vor der Saison über 30 Millionen Euro in neue Spieler pumpen. Entsprechend schlecht ist die Stimmung nach dem 0:4 gegen RB. Und Zeit zum Erholen bleibt nicht: Bereits am Dienstagabend geht die Liga weiter. Um 20 Uhr muss der HSV beim SC Freiburg antreten. Der Aufsteiger zeigte bislang mehr Schatten als Licht: zwei Niederlagen gegen Hertha und Köln, dafür aber einen starken 3:1-Erfolg gegen Gladbach. Gegen den ersten - zugegeben finanziell reichlich gepolsterten - Aufsteiger hat sich der HSV eine richtige Klatsche abgeholt. Zeigt man sich nun gegen den zweiten Aufsteiger ähnlich schlecht, dürfte die Luft für Labbadia dünn werden. Vor allem weil Geldgeber Kühne immer wieder betont hat, nicht allzu viel von ihm zu halten.

Hinzu kommt: Schon am Wochenende droht der FC Bayern München dem Volkspark. Und das ging für den HSV - gelinde gesagt - selten gut aus. Gegen die Münchener gab es in den vergangenen fünf Jahren gleich drei 0:5-Klatschen, je eine 0:6- und 0:8-Klatsche und den fast schon legendären 2:9-Offenbarungseid. Wie das Beispiel Skripnik zeigt, sind solche desolaten Auftritte gerne Mal der Sargnagel für einen wankenden Trainer. Das würde umso mehr gelten, wenn man vorher gegen zwei Aufsteiger in Folge patzt.

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