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Bundesliga

Sonntagsspiele in der Bundesliga Frankfurt knackt die 40-Punkte-Grenze

Erfolg für Eintracht Frankfurt: Der Aufsteiger hat durch einen Sieg in Fürth 42 Punkte erreicht, rutschte aber auf den fünften Tabellenplatz ab. Wolfsburg verspielte gegen Nürnberg eine 2:0-Führung.
Von Tim Schulze

Eintracht Frankfurt hat nach einer langen Durststrecke doch noch die "magische"-40-Punkte-Grenze geknackt. Durch einen knappen, aber verdienten 3:2-Sieg gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth kommt der Aufsteiger jetzt auf 42 Punkte, rutschte aber durch die schlechtere Tordifferenz hinter die punkgleichen Schalker auf den fünften Tabellenplatz. Im Spiel am Nachmittag verspielte der VfL Wolfsburg eine 2:0-Führung gegen Nürnberg. Das Endergebnis lautete 2:2 – ein verdienter Punktgewinn für die Franken.

Vielleicht lag es an der Vertragsverlängerung von Trainer Armin Veh, die der Mannschaft den Schub verpasste. Eintracht Frankfurt hat mit dem ersten Sieg seit zwei Monaten Kurs auf den Europapokal gehalten. Die Fürther verpassten auch im 14. Anlauf ihren ersten Heimsieg der Saison und können nun endgültig mit den Planungen für die zweite Liga beginnen.

Frankfurt gerät früh in Rückstand

Takashi Inui (12. Minute), Stefan Aigner (58.) und Alex Meier (68.) mit seinem 13. Saisontor schossen den verdienten, aber hart erkämpften Sieg der Eintracht heraus. Im Duell der ungleichen Aufsteiger hatte Nikola Djurdjic (2.) die Gastgeber früh in Führung gebracht. Mit seinem Treffer zum 2:3 ließ Sercan Sararer (72.) beim Heimdebüt des neuen Trainers Frank Kramer den Tabellenletzten noch einmal hoffen, doch die Hessen retteten den Dreier über die Zeit.

Bei leichtem Schneefall begannen die Gastgeber mit viel Einsatz. 90 Sekunden waren gespielt, als Ersatzkeeper Oka Nikolov im Eintracht-Tor erstmals den Ball aus dem Netz holen musste. Nach einer Ecke von Bernd Nehrig verlängerte Frankfurts Alex Meier unabsichtlich per Kopf. Djurdjic hatte keine Mühe, aus kurzer Distanz einzuköpfen. Ein denkbar undankbarer Start für den 38 Jahre alten Nikolov, der für den verletzten Kevin Trapp (Mittelhandbruch) im Tor stand. Am Spieltag der frühen Tore folgte die Frankfurter Antwort aber prompt. Mit einem platzierten 18-Meter-Flachschuss erzielte Inui seinen sechsten Saisontreffer.

Doch die Partie fiel schnell vom Niveau der ersten Minuten ab. Beide Teams leisteten sich zahlreiche Fehlpässe. Die größte Chance zur Führung hatten die Hessen sechs Minuten vor dem Wechsel. Nach einer Hereingabe von Pirmin Schwegler kam Srdjan Lakic frei zum Kopfball, verfehlte aber aus sechs Metern das Ziel.

Meier beendet seine Torflaute

Nach Wiederanpfiff behielten die Frankfurter zunächst die Kontrolle und die bessere Spielanlage. Ein Schuss von Sebastian Rhode strich aber noch über das Tor. Fürth hielt dagegen, allerdings ohne sich klare Torchancen herausspielen. Durch die Offensivaktionen öffnete Fürth den Gästen immer wieder Möglichkeiten, durch schnelles Umschalten selbst Angriffe zu starten. Einer davon führte zum verdienten Führungstreffer von Christian Aigner (58.) nach einer Flanke durch Bastian Oczipka. Doch Fürth steckte nicht auf. Der eingewechselte Heinrich Schmidtgal belebte die Angriffe des Tabellenletzten spürbar, die Eintracht blieb in der Abwehr anfällig

Die Vorentscheidung fiel, als Alexander Meier mit einem Distanzschuss auf 3:1 erhöhte (68.). Allerdings gaben die Fürther nicht auf, sondern verstärkten ihre Angriffsbemühungen. Beide Teams lieferten sich jetzt einen offenen Schlagabtausch. Frankfurt blieb in der Defensive anfällig. In der 72. Minute gelang Sercan Sararer der Anschlusstreffer. Dadurch wurde es noch einmal spannend. Aber Veh brachte zur Stärkung der Defensive Stefano Celozzi, Martin Lanig und Marco Russ. Das half und Frankfurt brachte das 3:2 über die Zeit.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie Wolfsburg einen 2:0-Vorsprung verspielte.

Warum der VfL Wolfsburg trotz seines Millionenkaders weiter im unteren Tabellenmittelfeld festhängt, bewies die Elf von Trainer Dieter Hecking im Spiel gegen Nürnberg. Die Wolfsburger verspielten einen 2:0-Vorsprung aus der ersten Halbzeit durch eine passive und schwache Leistung nach Wiederanpfiff. Der Mannschaft fehlt es an Standhaftigkeit und einer stabilen Defensive. Auch Hecking, der in der Winterpause spektakulär von Nürnberg nach Wolfsburg gewechselt war, hat die alten Probleme des Teams in den Griff bekommen. Die Nürnberger kamen mit viel Schwung aus der Kabine belohnten sich mit einem Doppelschlag binnen fünf Minuten. Timmy Simons (61. Minute) und Per Nilsson (66.) egalisierten die Wolfsburger Führung durch Diego (2.) und Ivica Olic (27.).

Nürnberg liegt nach dem achten ungeschlagenen Spiel als Tabellenelfter mit 35 Punkten elf Zähler vor dem Relegationsplatz. "Wir sind in der zweiten Hälfte zusammengerückt", sagte Simons, der vor 25.524 Zuschauern mit einem Volleyschuss eins von gleich mehreren sehenswerten Toren erzielte. "Normalerweise treffe ich nur Elfmeter", kommentierte der Belgier grinsend.

Wolfsburg ist mit 32 Punkten Zwölfter. "Wir haben einen wieder einmal einen leichten Knacks nach den Gegentoren bekommen", sagte Patrick Helmes. Er hatte nach überstandenem Kreuzbandriss sein Saison-Debüt in der Wolfsburger Startelf gefeiert. Der Ex-Nationalspieler bildete mit Ivica Olic das Wolfsburger Sturmduo in einem 4-4-2-System statt wie zuletzt mit einem Stürmer und einer Doppel-Sechs. "Am Ende müssen wir über den Punkt früh sein, in der zweiten Halbzeit hat nur noch eine Mannschaft gespielt, das war sehr schlecht", erklärte Olic.

Diegos gelbe Karte ist exemplarisch

Von Beginn an nahm das Spiel Fahrt auf. Diego wurde in zentraler Position gefoult, den fälligen Freistoß aus gut 20 Metern verwandelte der Brasilianer mit kurzem Anlauf dann selbst - gerade einmal 120 Spielsekunden waren gespielt. Raphael Schäfer war ohne Chance. Aber Nürnberg versteckte sich nicht und spielte mit. Die Partie blieb unterhaltsam. Eine weitere sehenswerte Einzelaktion brachte Wolfsburg das 2:0. Olic versenkte den Ball aus 20 Metern im linken Toreck. Die Führung nach 45 Minuten war verdient, Wolfsburg die bessere Mannschaft. Doch dann ruhten sich die Gastgeber auf dem Vorsprung aus.

Wolfsburg versuchte, den Vorsprung zu verwalten. Spielmacher Diego war 20 Minuten lang gar nicht zu sehen. Und Nürnberg gab Gas. Folgerichtig, aber mit Glück erzielte Simons per Direktabnahme aus 25 Metern das nächste sehenswerte Tor. Wenige Augenblicke checkte Diego den Nürnberger Torschützen Simmons und sah die gelbe Karte. Der Brasilianer regte sich furchtbar auf und sah sich als Opfer, weil Simmons ihn zuvor kurz gehalten hatte - eine vollkommen harmlose Aktion. Der daraus entstehende Angriff der Nürnberger führte zum Ausgleich. Nilsson traf nach dem Freistoß durch Kiyotake.

Diegos dumme Reaktion steht exemplarisch für das, was der Truppe aus der VW-Stadt fehlt: Cleverness, Disziplin, der letzte Einsatz. In der Schlussphase suchten beide Teams den Siegtreffer. Heckings Hereinnahme von Bast Dost als dritten Mittelstürmer brachte keine Impulse mehr. Die größte Chance aber hatte der eingewechselte Nürnberger Tomas Pekhart mit einem Lattentreffer (82.).

mit DPA

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