BVB-Fans haben im Streit mit dem Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp die nächste Eskalationsstufe gezündet. Vor dem Spiel der beiden Teams in Sinsheim zeigten sie ein riesiges Banner im Gästeblock. Zu sehen war Dietmar Hopp in einem roten Fadenkreuz. Dazu der Spruch: "Strafverfahren und Hausverbote wegen beleidigenden Gesängen? Was soll die Scheiße, Du Hurensohn!?" Neben einem weiteren deftigen Plakat gab es auch Schmähgesänge gegen Hopp. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sollen die Dortmunder Anhänger zusätzlich Toiletten demoliert haben.
Auslöser für die neue Provokation ist der Strafantrag, den Hopp gegen 30 Anhänger der Dortmunder getsellt hat. Damit setzt sich Hopp gegen Schmähgesänge zur Wehr, die es im Spiel beider Teams am Ende der vergangenen Saison von BVB-Fans gegeben hatte. Dass es zu Protesten kommen würde, war vor der Partie erwartet worden. Es galt ein ein Haus- und Betretungsverbot für die Beschuldigten.
Immer wieder Provokationen gegen Hopp
Das Dortmunder Fans-Bündnis hatte erklärt: "Sollte Hopp tatsächlich glauben, er könne uns mit seinen Verboten mundtot machen, zeigen wir ihm am Samstag, wie falsch er damit liegt."
In der Vergangenheit hatte es wiederholt Proteste von BVB-Fans gegeben, die 1899 Hoffenheim für ein vom traditionellen Fußball entwurzeltes Konstrukt halten und den Verein wegen des finanziellen Engagements von Hopp als "Plastikclub" bezeichnen.
Der Protest am Samstag hatte keinen positiven Effekt auf die Dortmunder Mannschaft, die in einem emotionsgeladenen Spiel ein glückliches Unentschieden erkämpfte. Christian Pulisic bescherte dem BVB durch seinen späten Ausgleich in der 84. Minute einen glücklichen Punkt. Zuvor hatte der Brasilianer Joelinton für die Kraichgauer getroffen (44.). Der meist harmlose BVB verpasste es, mit einem Sieg Meister Bayern München dicht auf den Fersen zu bleiben.