Sie kämpften buchstäblich bis zum Umfallen, sie gingen bis an ihre Grenzen – und darüber hinaus. Immer wieder wieder wanden sich die Spieler des 1. FC Saarbrücken von Krämpfen geplagt am Boden. Doch am Ende lagen sich alle in den Armen. Der Drittligist hat die Sensation geschafft und am Mittwochabend Rekordmeister Bayern München aus dem DFB-Pokal geworfen. Mit großer Leidenschaft gewann das Team von Trainer Rüdiger Ziehl mit 2:1 (1:1). Das Siegtor fiel erst in der Nachspielzeit. Flügelstürmer Marcus Gaus ließ im mit 16.000 Zuschauern ausverkauften Ludwigsparkstadion der saarländischen Landeshauptstadt alle Dämme brechen.
1. FC Saarbrücken feiert DFB-Pokalsieg gegen FC Bayern
Für den FC Bayern ist die Niederlage ein Debakel. Wie schon in den Spielzeiten 2020/2021 und 2021/2022 schied das Team in der zweiten Runde des Wettbewerbs aus, im vergangenen Jahr scheiterten die Münchener im Viertelfinale gegen den SC Freiburg. Der traditionsreiche 1. FC Saarbrücken hingegen dagegen träumte nach dem Triumpf von alten Zeiten, denn der Alltag in Liga drei sieht düster aus. Zurzeit steht das Team auf Platz 15, am Wochenende geht's zum SV Sandhausen.
Die Vorbereitung auf den Ligaalltag nach dem Sieg gegen die Bayern dürfte anders ausfallen als gewöhnlich. Trainer Ziehl gab nach dem Abpfiff im ARD-Interview im immer noch brodelnden Stadion die Devise aus: "Wenn man heute nicht feiert, dann kann man nie feiern." Das galt offenbar für Spieler wie für Fans. "Die Landeshauptstadt steht Kopf", notierte die "Saarbrücker Zeitung". "Ein Fußballwunder! FCS-Fans liegen sich vor Glück weinend in den Armen. Autokorsos schlängeln sich hupend bis spät in die Nacht durch die Landeshauptstadt."
Sehen Sie in der Bilderstrecke oben Fotos eines Abends, den wohl niemand in Saarbrücken so schnell vergessen wird.