DFB-Pokal Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt fliegen raus – Leverkusen siegt souverän

DFB-Pokal VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmind
Sehrou Guirassy (vorne) und der VfB Stuttgart waren Mats Hummels und dem BVB im DFB-Pokal-Achtelfinale überlegen
© Alexander Hassenstein
Im DFB-Pokal verliert der BVB die nächste wichtige Partie – und verabschiedet sich wie Eintracht Frankfurt im Achtelfinale. Tabellenführer Bayer Leverkusen machte es dagegen besser.

Angeführt von Mats Hummels verabschiedeten sich die enttäuschten Dortmunder Fußballprofis mit hängenden Köpfen von den mitgereisten Fans. Schnell verschwanden sie nach der verspielten möglichen Titelchance im DFB-Pokal aus der Stuttgarter Arena, der weiter überraschend starke VfB feierte mit seinen Fans, die vom großen Coup träumen dürfen.

"Es hat vorne und hinten heute gefehlt, in den Zweikämpfen nicht stark genug gewesen, fußballerisch eine Katastrophe, muss man ehrlich mal sagen", meinte Dortmunds Nationalspieler Emre Can nach der 0:2 (0:0)-Niederlage im Achtelfinale beim ZDF. "So kann's nicht weitergehen. Wir sind Dortmund, da muss mehr kommen." Man müsse sich zusammensetzen und analysieren, "weil so ist es einfach nicht gut genug von uns".

Topstürmer Serhou Guirassy (54. Minute) und der eingewechselte Silas (77.) trafen vor 54 200 Zuschauern für die Schwaben, die ihren vierten Pflichtspiel-Sieg in Serie feierten und viel Selbstvertrauen ins anstehende Liga-Duell mit Bayer Leverkusen am Sonntag nehmen.

Für die über weite Strecken enttäuschenden Dortmunder, die in der Fußball-Bundesliga schon zehn Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen liegen, geht es gegen RB Leipzig am Samstag um wichtige Zähler im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Hertha BSC Berlin - Hamburger SV

Hertha BSC lässt seine Fans weiter vom Finale im eigenen Stadion träumen. Nach einem dramatischen DFB-Pokalabend gegen den Hamburger SV zog der Berliner Zweitligist ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. 5:3 siegte Hertha im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es im Olympiastadion 3:3 (3:3, 2:2) gestanden. Im Elfmeterschießen hielt Herthas Torwart Tjark Ernst gegen Ransford-Yeboah Königsdörffer, anschließend traf Fabian Reese glücklich zum Sieg.

Vor 58.946 Zuschauern und Zuschauerinnen, darunter mehrere Tausend HSV-Fans, brachte Reese die Hertha unter Trainer Pal Dardai zunächst in Führung (21. Minute). Immanuel Pherai (31.) und Laszlo Benes (43.) schlugen zurück, ehe Reese ausglich (90.). Der gebürtige Berliner Königsdörffer (102.) traf in der Verlängerung zunächst für den HSV, ehe Jonjoe Kenny (120.) für die Berliner erneut spät ausglich - und ins letztlich erfolgreiche Elfmeterschießen schickte.

1. FC Saarbrücken - Eintracht Frankfurt

Favoritenschreck 1. FC Saarbrücken hat den nächsten Pokal-Coup gelandet und nach Rekordmeister Bayern München auch den Vorjahresfinalisten Eintracht Frankfurt aus dem Wettbewerb geworfen. Der Fußball-Drittligist setzte sich im Achtelfinalduell gegen den Conference-League-Teilnehmer mit 2:0 (0:0) durch und steht zum neunten Mal in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale.

Vor 15.903 Zuschauern im ausverkauften Ludwigsparkstadion erzielten Kai Brünker in der 64. Minute und Luca Kerber (78.) die Tore für den Außenseiter, der für das Weiterkommen eine Prämie von rund 1,7 Millionen Euro erhält. Damit haben die Saarländer im laufenden Wettbewerb bereits mehr als drei Millionen Euro eingenommen. Die enttäuschende Eintracht verlor neben dem Spiel auch noch Noel Futkeu, der nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah (83.).

Bayer 04 Leverkusen – SC Paderborn

Getrübt von Verletzungs-Sorgen um Florian Wirtz haben die Rekordjäger von Bayer Leverkusen das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht und gehen als Favorit in den restlichen Wettbewerb. Der Pflichtaufgabe im Achtelfinale gegen den tapferen Zweitliga-Zehnten SC Paderborn entledigte sich der Bundesliga-Tabellenführer beim 3:1 (2:0) nur zwischenzeitlich mit Mühe. Nach dem Aus des Rekordsiegers FC Bayern München und von Titelverteidiger RB Leipzig werden Bayer nun die besten Chancen auf den Titel eingeräumt. Nach 21 Pflichtspielen in dieser Saison ist die Werkself bei nun 19 Siegen immer noch ungeschlagen.

Großer Wermutstropfen für die Leverkusener war der verletzungsbedingte Ausfall von Nationalspieler Wirtz, der nach einem Tritt auf die Ferse (44. Minute) vom Platz musste. Wirtz konnte anschließend zwar auftreten, wurde allerdings mit Schmerz verzerrtem Gesicht und gestützt von zwei Betreuern in die Kabine geleitet. Bayer schrieb zunächst, der 20-Jährige habe einen "schmerzhaften Schlag aufs Sprunggelenk" bekommen.

Die Tore für Bayer erzielten Victor Boniface (12.) mit seinem 14. Pflichtspiel-Treffer seit seinem Wechsel im Sommer, der argentinische Weltmeister Exequiel Palacios (29.) und Patrik Schick zwölf Minuten nach seiner Einwechslung (87.). Paderborn, das in der Runde zuvor 3:1 beim SC Freiburg gewonnen und dessen Coach Lukas Kwasniok 2020 den 1. FC Saarbrücken als ersten Viertligisten ins Halbfinale geführt hatte, hatte durch Sebastian Klaas verkürzt (83.). Für den dritten Viertelfinal-Einzug der Vereinsgeschichte nach 2018 und 2019 reichte es aber nicht.

DFB-Pokal: Auslosung des Viertelfinals

Das Viertelfinale des DFB-Pokals wird am Sonntag ab 19.15 Uhr unter den verbliebenen Mannschaften ausgelost:

  • Bayer 04 Leverkusen
  • Borussia Mönchengladbach
  • 1. FC Kaiserslautern
  • 1. FC Saarbrücken
  • FC St. Pauli
  • Fortuna Düsseldorf
  • Hertha BSC Berlin
  • VfB Stuttgart

 

DPA
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