3. Fußball-Bundesliga Affenlaute von Tribüne: Spiel zwischen Duisburg und Osnabrück wegen Rassismus abgebrochen

Die Polizei soll noch auf den Rängen ermittelt und einzelne Fans befragt haben
Die Polizei soll noch auf den Rängen ermittelt und einzelne Fans befragt haben
© Christof Koepsel / Getty Images
Die Drittliga-Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück ist nach rassistischen Äußerungen eines Fans abgebrochen worden. Fans und Vereine zeigten sich entsetzt.

Die Partie der 3. Fußball-Liga zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück am Sonntag ist wegen eines rassistischen Vorfalls in der 33. Minute abgebrochen worden. Schiedsrichter Nicolas Winter hatte die Begegnung zunächst unterbrochen, nachdem nach Angaben der Gäste VfL-Profi Aaron Opoku von den Zuschauerrängen beleidigt worden war.

Winter beschrieb die Szene nach gut einer halben Stunde: "Es gab einen Eckstoß für den VfL Osnabrück, und als der ausführende Spieler zum Eckstoß laufen wollte, wurden Affenlaute von der Tribüne gerufen. Das hat er sofort wahrgenommen und auch der Assistent. Beide haben mir den Vorgang geschildert." Das sei etwas, "wo wir sehr sensibel sind und auch direkt reagieren", sagte der Unparteiische. "Ich habe versucht, mich direkt um ihn zu kümmern und habe gesehen, wie schockiert er war."

Laut einem Bericht der "Rheinischen Post" begaben sich Fans und Ordner umgehend auf die Suche nach dem Fan. Die Polizei habe noch auf den Rängen ermittelt und einzelne Fans befragt. Weil aufgrund der Corona-Maßnahmen nur wenige Zuschauer in der Arena waren, sei der Täter schnell ausfindig gemacht und des Stadions verwiesen worden. Dort sei anschließend das Lied "Schrei nach Liebe" von der Punkrock-Band "Die Ärzte" gespielt worden, das als klares Zeichen gegen Rassismus gilt. Fans stimmten zudem "Nazis raus"-Chöre an.

"Aaron, wir stehen hinter dir!"

"Der VfL Osnabrück – und das ist mehr als nachvollziehbar – kann nicht mehr antreten, der Junge ist fix und alle, die ganze Mannschaft ist fertig, wir sind es ehrlicherweise auch nach diesem unfassbaren Vorfall", sagte MSV-Sprecher Martin Haltermann bei Magenta TV. "Im Moment sind wir alle ziemlich sprachlos."

Der VfL Osnabrück zeigte sich auch auf Twitter solidarisch mit seinem Profi:

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VfL-Geschäftsführer Michael Welling berichtete: "Aaron ist tatsächlich sehr, sehr fertig und nicht mehr in der Lage zu spielen. Das war mit ein Grund, dass wir gesagt haben, dann treten wir nicht mehr an." Welling betonte, das dürfe "nicht zur Gesellschaft und deswegen auch nicht zum Fußball gehören".

Quellen: DPA; "Rheinische Post"

yks

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