EM 2008 Krawalle in Klagenfurt und Frankfurt

Es fing so friedlich an, doch Ausschreitungen in Frankfurt und Klagenfurt verhagelten einen ansonsten frohen EM-Auftakt. In Klagenfurt waren es deutsche und polnische Fans, in Frankfurt türkische Anhänger, die den Einsatz der Sicherheitskräfte provozierten.

Friedlich feiern, geht anders. In Klagenfurt gingen deutsche und polnische Fans aufeinander los. Auch in Deutschland kam es zu Ausschreitungen. Auf dem Fanfest in Frankfurt randalierten türkische Fußball-Anhänger nach der Niederlage ihres Teams gegen Portugal. Sie warfen mit Flaschen und Steinen auf Polizisten.

Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Randalierer vor. Eine Polizistin wurde leicht verletzt, von zwei Randalierern wurden die Personalien aufgenommen. Etwa 6500 Zuschauer hatten das Spiel beim Public Viewing in der Innenstadt verfolgt. Das Eröffnungsspiel Schweiz gegen Tschechien (0:1) lief laut Polizei ohne Zwischenfälle ab.

300 deutsche Einsatzkräfte in Klagenfurt

Auf der Klagenfurter Fan-Meile waren etwa zur gleichen Zeit deutsche und polnische Anhänger aneinander geraten. 17 Menschen wurden vorübergehend von der Polizei festgenommen. Deutsche Fans waren durch rassistische und anti-polnische Gesänge negativ aufgefallen. Gegen 21 Uhr seien rund hundert polnische Fans mit rund hundert Deutschen in Streit geraten, berichtete die Polizei in Kärnten.

Die Beamten seien wegen der aufgeheizten Stimmung eingeschritten, um eine Eskalation zu verhindern. Die folgenden Auseinandersetzungen waren auch von einigen der etwa 300 deutschen Einsatzkräfte vor Ort unterbunden worden.

Wiener Polizei rüstet sich für 50.000 kroatische Fans

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erwartet nach Angaben seines Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn heute in Klagenfurt bis zu 30.000 deutsche Anhänger ohne Tickets. Wie viele Fans aus Polen ohne eine gültige Eintrittskarte in die Hauptstadt von Kärnten reisen werden, könne man noch nicht sagen.

"Wir sind bestens auf alle Eventualitäten vorbereitet und gehen nach unseren Erkenntnissen davon aus, dass es ruhig bleibt und es keine Probleme gibt", sagte Spahn. Nach dem Vorrundenspiel zwischen beiden Teams bei der WM 2006 in Deutschland hatte es in Dortmund die schwersten Ausschreitungen während der Endrunde gegeben. Über 400 Personen waren damals nach Krawallen in der Innenstadt in Gewahrsam genommen worden.

Auch die Stadt Wien sieht sich heute einer großen sicherheitspolitischen Herausforderung gegenüber. Alleine 50.000 kroatische Fans werden zum Spiel im Ernst-Happel-Stadion gegen Österreich in der Hauptstadt erwartet. Rund 1800 zusätzliche Polizisten und 90 szenekundige Beamte werden im Einsatz sein.

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SID/DPA

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