Public-Viewing in Österreich sei bis jetzt ein riesiger Flop, heißt es zumindest immer hier in den Medien. Die "Standler" (Standbesitzer in den Fanzonen) stünden vor dem Ruin, die Tristesse soll in Klagenfurt sogar schon Thema beim offiziellen Media-Briefing der Uefa gewesen sein.
Also, jetzt mal ran an die Front, jetzt will ich es selber wissen. Host City oder Ghost City? Das kann doch alles nicht wahr sein. Kann es doch! Am Mittwochabend sitze ich (und jetzt, Achtung!) mit 50, in Worten FÜNFZIG, Personen in der für 25.000 Fans ausgelegten Fanzone am Klagenfurter Messegelände vor einer riesigen Leinwand. In den Fanzonen in der Innenstadt verlaufen sich zur gleichen Zeit etwa 150 Leutchen, viele Gastronomen haben ihre Stände erst gar nicht aufgesperrt.
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Willkommen im EM-Gastgeberland! Woran liegt es denn, will ich von meinem Bierbanknachbarn wissen. "Die Polizei hat mit ihrer Hooligan-Panikmache die Party verdorben", sagt der Klagenfurter. Ein weiteres Thema sind die hohen Getränkepreise (ein Bier kostet 4,50 Euro, ein Becher Cola 3,50 Euro) UND die vorgeschriebene Biermarke. Ja, Sie haben richtig gelesen. Der Österreicher stört sich also am "Carlsberg", weil es nicht sein "Stiegl" trinken darf. Denen ist echt nicht mehr zu helfen.
Aber, was man so hört... zumindest in Klagenfurt soll mittlerweile fieberhaft an einer Belebung der Fanzonen gearbeitet werden: Im Fancamp am Südring gibt es für Personen mit geringem Einkommen und Senioren am Donnerstag ab 12 Uhr 1400 Portionen Grillhendl gratis. Was für eine geniale Idee, ich werde mir das nicht entgehen lassen… unfassbar, diese Österreicher.