EM kompakt Griechische Presse: "Bringt uns Merkel"

Die Griechen sind nach ihrem Viertelfinaleinzug heiß auf ein Duell mit Deutschland, Podolski kann zu Beckenbauer, Klinsmann und Co. aufschließen und erstmals während einer EM trifft Italien auf Irland. EM kompakt.

Nach dem unerwarteten Weiterkommen bei der Fußball-EM wünschen sich griechische Medien im Viertelfinale ein Duell gegen Deutschland - auch vor dem Hintergrund der Euro-Krise. Groß ist die Enttäuschung am Sonntag dagegen beim ausgeschiedenen Co-Gastgeber Polen und in Russland, Freude herrscht in Tschechien.

Als "Sieg der nationalen Einheit" feierte die Zeitung "Protathlitis" am Tag der griechischen Parlamentswahlen das 1:0 über Russland. "Sportday" forderte: "Wir wollen jetzt die Deutschen!" Das Sportblatt "Goal-News" schloss sich mit der doppeldeutigen Bemerkung an: "Bringt uns jetzt die Merkel. Ihr werdet Griechenland nie aus der EURO rausschmeißen." Die Schweizer Zeitung "Der Sonntag" kommentierte ebenfalls hintersinnig: "Die Griechen bleiben in der "Euro-Zone"", während der "Sonntags-Blick" süffisant feststellte: "Wenigstens im Fußball sind sie eine Bank. Dafür haben die Russen jetzt die Krise."

Erstes EM-Duell zwischen Irland und Italien

Bei einer Endrunde einer Fußball-EM hat es das Duell zwischen Italien und Irland noch nie gegeben. In guter Erinnerung dürfte den "Boys in Green" aber das einzige Turnierspiel beider Mannschaften sein. Am 18. Juni 1994 standen sich beide Teams in ihrem ersten WM-Spiel in New York gegenüber. Die Iren gewannen sensationell durch ein Tor von Ray Houghton mit 1:0. Es war der erste Sieg Irlands gegen Italien. Beide Mannschaften zogen punkt- und torgleich in die K.o.-Runde ein. Dort war für die Iren im Achtelfinale gegen Holland Endstation. Italien verlor das Endspiel im Elfmeterschießen gegen Brasilien.

Lukas Podolski fast im "Hunderter-Club"

Die Nationalspieler-Generation Podolski, Schweinsteiger, Lahm steht vor der Aufnahme in den "Hunderter-Club". Der 27 Jahre alte Lukas Podolski sollte die magische Marke am Sonntag im letzten EM-Gruppenspiel gegen Dänemark erreichen, die Kapitäne Philipp Lahm (vor dem Dänemark-Spiel 88 Länderspiele) und Bastian Schweinsteiger (92) werden wohl bald folgen. Podolski wäre der zehnte deutsche Fußballnationalspieler, der 100 oder mehr Spiele für die DFB-Elf bestritten hat. Im "Hunderter-Club" tummeln sich nicht nur Mannschaftskollegen wie Miroslav Klose (118), sondern vor allem viele Altstars. Unter ihnen sind auch Franz Beckenbauer (103), Jürgen Klinsmann (108) und der Mann mit den meisten Länderspielen für Deutschland - Lothar Matthäus mit 150 Einsätzen.

Wer wird Europameister? "Ibra" ist's egal

Zlatan Ibrahimovic schnaubte und war spürbar genervt. "Deutschland und Spanien machen ihre Sache gut, aber wer am Ende Europameister wird, ist mir völlig schnuppe", sagte der Stürmerstar im Trainingslager bei Kiew und stapfte davon. Das vorzeitige Aus bei der Fußball-EM nagte sichtbar an den Nerven der schwedischen Nationalmannschaft. "Ich übernehme die volle Verantwortung. Wenn jemand über die Klinge springen soll, dann würde ich das sein", sagte Trainer Erik Hamren und stellte sich schützend vor sein Team. Ob der Coach nach dem "Kollaps von Kiew" im Amt bleibt, gilt als offen.

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csa/DPA

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